Stadt Kempen Viel Wehmut und Vorfreude zugleich

Stadt Kempen · Die Kempener Vikarin Dr. Ines Pollmann wird am kommenden Sonntag in der Thomaskirche zur Pfarrerin ordiniert. Gleichzeitig nimmt sie Abschied von der Thomasstadt und wechselt sie nach Süchteln.

 Süchteln ist für Dr. Ines Pollmann ein Glücksfall. In Kempen hat sie wichtige Erfahrungen gemacht.

Süchteln ist für Dr. Ines Pollmann ein Glücksfall. In Kempen hat sie wichtige Erfahrungen gemacht.

Foto: achim hüskes

Ines Pollmann freut sich zwar auf ihre neue Aufgaben, aber die Noch-Vikarin der Evangelischen Kirchengemeinde zieht auch eine positive Bilanz ihrer Arbeit an der Thomaskirche in Kempen. Am kommenden Sonntag, 9. Juni wird sie in der Kirche im Gottesdienst um 10 Uhr feierlich zur Pfarrerin ordiniert. Gleichzeitig ist es ein Abschied für die 32-Jährige: Sie wechselt als Pfarrerin nach Süchteln.

Seit 1. Oktober 2010 war sie hier zunächst als Schulvikarin an der Friedrich-Fröbel-Schule in Kempen tätig, dann ab März 2011 vor allem im Kirchendienst in der Evangelischen Gemeinde. Wenn man mit ihr spricht, merkt man, dass dies alles prägende Eindrücke bei ihr hinterlassen hat.

Viele Konfirmanden hat sie in dieser Zeit begleitet. Wie viele es waren, kann sie nicht genau beziffern. Ebenso konnte sie in der Gemeinde viele Taufen spenden. Und hat auch im Kindergarten "Kleine Hände" drei Monate mitgearbeitet. Sie, die sich Gesichter und Namen gut merken kann, ist dankbar dafür. "Die Stadt füllt sich mit Leben." Denn überall begegnet sie nun diesen bekannten Gesichtern.

Sehr wichtig waren für sie auch ihre Besuche bei den Senioren der Gemeinde zum Geburtstag. Schnell war ihr klar, dass sie hier nicht nur Glückwünsche und Gottes Segen geben kann, sondern auch eine erwünschte, vielleicht auch seit langer Zeit die erste Gesprächspartnerin für die älteren Herrschaften war. Bei ihren Besuchen schaute sie darum nicht auf die Uhr. "Das ist geschenkte Zeit", hat sie sich irgendwann gedacht. Nicht nur für die Senioren, sondern auch für sie selbst.

Von allen diesen Begegnungen nehme sie viel mit, sagt sie. Ebenso vom Leben in der Thomaskirche. Auch wenn sie nicht jeden persönlich kennen könnte. "Die Gemeinde gibt viel zurück." Insgesamt blickt sie zufrieden auf ihre Zeit in der Gemeinde zurück.

In Pfarrer Michael Gallach und dem Team der Kirche fand sie verständnisvolle Unterstützer in der Endphase ihres Studiums gefunden. Sie durfte zunehmend mehr Aufgaben übernehmen, hatte aber gleichzeitig noch die Zeit für das Predigerseminar in Wuppertal. Ganz nebenbei hat sie noch ihre Doktorarbeit geschrieben. Das Arbeitspensum habe sie nur geschafft, weil sie keine Familienverantwortung hat, erklärt sie.

Ihr Einsatzwille, ohne Rücksicht auf eine Familie nehmen zu müssen, wird ihr in ihrer neuen Stelle zugute kommen. Denn nun wechselt sie zur Evangelischen Kirchengemeinde in Süchteln – sozusagen ein Katzensprung weit weg von Kempen. "Ich wusste zunächst nicht, wohin ich im Bereich der Rheinischen Landeskirche versetzt werden würde." Da ist Süchteln ein Glücksfall für eine Pfarrerin im Probedienst, die sie ja zunächst noch ist. "Zu hundert Prozent gefühlt die richtige Stelle", meint die 32-Jährige. Denn es handelt sich um eine Vollzeitstelle.

Ihre ganze Kraft kann sie so in das Leben mit der neuen Gemeinde investieren – und freut sich auch schon darauf. "Ich bin gut vorbereitet durch das Vikariat in Kempen."

(sr)
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