Kempen Mehr Komfort für Kempener Patienten

Kempen · Die Artemed-Gruppe investiert weiter in die Modernisierung des Kempener Krankenhauses. So sollen in diesem Jahr zwei Stationen renoviert werden. Seit einem Jahr ist Artemed Träger des Hospitals zum Heiligen Geist. Eine Bilanz.

 Im Kempener Hospital zum Heiligen Geist sollen noch in diesem Jahr weitere Stationen modernisiert werden. Dort sollen die Patientenzimmer renoviert und mit Nasszellen versehen werden.

Im Kempener Hospital zum Heiligen Geist sollen noch in diesem Jahr weitere Stationen modernisiert werden. Dort sollen die Patientenzimmer renoviert und mit Nasszellen versehen werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Das Stimmungsbarometer steht auf Hoch. Das war vor genau einem Jahr beileibe nicht so. Die Stimmungslage im Hospital zum Heiligen Geist an der Von-Broichhausen-Allee in Kempen war eher gedrückt, als am 19. Januar 2012 die Artemed-Gruppe aus Tutzing in Bayern als neuer Eigentümer des traditionsreichen Krankenhauses vorgestellt wurde. Das Kempener Hospital war nach verheerenden Managementfehlern in arge finanzielle Schieflage geraten. Die Von-Broichhausen-Stiftung als Träger war nicht mehr in der Lage, das Haus aus den tiefroten Zahlen zu führen. Die private Artemed-Gruppe, die bereits sieben andere Krankenhäuser und auch Senioreneinrichtungen in Deutschland besitzt, trat an, angesichts der Misere verloren gegangenes Vertrauen bei Kempener Bürgern und niedergelassenen Ärzten zurückzugewinnen.

Das scheint dem Leitungsteam um die beiden Geschäftsführer Dr. Clemens Guth und Dr. Ulrich Maurer auch gelungen zu sein. Immerhin ist das Kempener Hospital aus den Negativschlagzeilen heraus, konnte in den vergangenen Monaten unter anderem durch das Engagement neuer leitender Ärzte für positive Nachrichten sorgen.

Wie viel der Gesundungsprozess des Hospitals den neuen Eigentümer bislang gekostet hat, darüber hüllt sich Artemed in Schweigen. Über Geld wird bei den Tutzingern nicht geredet. Das scheint eine eherne Maxime zu sein. So ließ sich Geschäftsführer Guth auch gestern im Pressegespräch keine Zahlen entlocken.

Geschäftsführer Guth ist aber mit der Bilanz des ersten Artemed-Jahres im Heilig-Geist-Hospital "sehr zufrieden". Man sei als neuer Träger "sehr gut aufgenommen worden", sagt Guth und meint damit sowohl das Klinikpersonal als auch die Verantwortlichen in der Thomasstadt. Über den neu eingerichteten Beirat haben Letztere zumindest in begrenztem Umfang noch Einsicht in die Krankenhausbelange. Und weder bei Kempens Bürgermeister Volker Rübo noch bei Propst Dr. Thomas Eicker haben in den vergangenen Monaten die Alarmglocken geläutet, weil möglicherweise wieder etwas mit dem Hospital in Schieflage zu geraten drohte.

Im Gegenteil: In Kempen hält man die Entscheidung für richtig, das Hospital in die Hände von Artemed gegeben zu haben. Der neue Betreiber hat mehr Personal für den medizinischen und pflegerischen Bereich engagiert, dafür die gesamte Verwaltung verschlankt.

Als äußeres Zeichen der Aufbruchstimmung im alt ehrwürdigen Hospital wurde die neue zentrale Ambulanz im Erdgeschoss eingerichtet. Die Privatstation ist inzwischen verlegt worden, die Patientenzimmer wurden renoviert. Alle verfügen nun über ein eigenes Badezimmer. Demnächst will die Geschäftsführung bei der Stadt den Bauantrag für den Umbau der Internistischen und Chirurgischen Stationen im sogenannten B-Trakt des Krankenhauses stellen. Noch in diesem Jahr, so hofft Geschäftsführer Guth, könnte mit den Arbeiten begonnen werden. Auch hier sollen alle Patientenzimmer modernisiert und mit Nasszellen bestückt werden.

Personell soll im Heilig-Geist-Hospital erst einmal Ruhe einkehren. Die Verpflichtung neuer leitender Ärzte sei vorerst nicht geplant, so Guth gestern. Die Geschäftsleitung setzt wieder vermehrt darauf, dass das Haus akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Düsseldorf ist. Mit jungen angehenden Medizinern, die ihr Praktisches Jahr im Kempener Hospital ableisten, könnte langfristig auch neues Personal gewonnen werden.

FRAGE DES TAGES

(RP)
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