Spanier Moises Gil stellt Skulpturen und Reliefs aus Wenn die Erfolgsleiter plötzlich im Nichts endet

Spanier Moises Gil stellt Skulpturen und Reliefs aus · Er hat in Metropolen wie Barcelona und Paris ausgestellt und zeigt jetzt seine Arbeiten auch in Kaarst: Der spanische Künstler Moisés Gil ist mit seinen Skulpturen und Reliefarbeiten noch bis zum 23. Oktober im Haus der Steuerberater und Buchprüfer Holler, Kippes, Eich Twardawa an der Düsselstraße 21 zu sehen. Er hält dem rastlosen, getriebenen modernen Menschen mit seinen Werken einen Spiegel vor. Nahtlos in diese Ausstellung fügen sich vier Bilder von Tomás Sivera ein. Moises Gil, Professor an der Kunstfakultät in Valencia, stellt noch bis zum 23. Oktober seine Skulpturen und Reliefarbeiten in der Galerie "Spanische Kunst Kaarst" an der Düsselstraße 21 aus. Mit seinen Werken hält der Spanier dem rastlosen, modernen Menschen einen Spiegel vor und stellt dessen Hektik in Frage. NGZ-Foto: L. Berns -->

Er hat in Metropolen wie Barcelona und Paris ausgestellt und zeigt jetzt seine Arbeiten auch in Kaarst: Der spanische Künstler Moisés Gil ist mit seinen Skulpturen und Reliefarbeiten noch bis zum 23. Oktober im Haus der Steuerberater und Buchprüfer Holler, Kippes, Eich Twardawa an der Düsselstraße 21 zu sehen. Er hält dem rastlosen, getriebenen modernen Menschen mit seinen Werken einen Spiegel vor. Nahtlos in diese Ausstellung fügen sich vier Bilder von Tomás Sivera ein. Moises Gil, Professor an der Kunstfakultät in Valencia, stellt noch bis zum 23. Oktober seine Skulpturen und Reliefarbeiten in der Galerie "Spanische Kunst Kaarst" an der Düsselstraße 21 aus. Mit seinen Werken hält der Spanier dem rastlosen, modernen Menschen einen Spiegel vor und stellt dessen Hektik in Frage. NGZ-Foto: L. Berns -->

Der Kaarster Stefan W. Fries, der regelmäßig spanische Künstler nach ins Stadtgebiet holt, hat sich diesmal für Moisés Gil entschieden - der Spanier, Jahrgang 1963, der als Professor an der Kunstfakultät in Valencia arbeitet, ist jetzt zum ersten Mal in Deutschland mit einer Auswahl seiner Arbeiten zu sehen. Seine Skulpturen und Reliefarbeiten bestehen aus Materialien wie Eisen, Blei, Polyester, Aluminium, Holz und Marmor. Gil, der in Valencia an der Fakultät San Carlos studiert hatte, rückt den Menschen in den Mittelpunkt. Er scheint sich Sorgen zu machen um die gestresste Kreatur, die kontinuierlich nach vorne und nach oben drängt und doch gefangen ist wie der Hamster in seinem Rad - das Abstrampeln bringt ihn nicht weiter.

Oft hat der Künstler den Menschen aus Aluminium geformt, ohne ihm Individualität verliehen zu haben. Allerdings: Nur auf den ersten Blick sehen die Figuren gleich aus, häufig sind die Dimensionen verzerrt, die Füße überproportional ausgeprägt. Da endet eine Leiter, die der Mensch mühsam emporsteigt, im Nichts - auch der Mensch, der oben angekommen ist, scheint nicht wirklich glücklich zu sein. Moisés Gil möchte dem Betrachter mit seinen Werken eine sanfte, aber auch nachdrückliche symbolische Ohrfeige verpassen, ihn wachrütteln, seinen Lebensstil in Frage stellen. Ellipsenförmige Behälter aus rostigem Eisen sind als Wannen gedacht, in denen die Figuren relaxen könnten - zumindest theoretisch.

Die Arbeiten zeigen jedoch, dass diese "Auszeit" nicht sinnvoll genutzt wird. Die Umgebung der Figuren ist architektonisch-schlicht, gezielt auf Schattenwurf ausgerichtet. Die sparsam eingesetzte Farbe Rot verkörpert die Dynamik, die das Leben vieler bestimmt. Nur gelegentlich gelingt es den Figuren von Moisés Gil, Bein - und Seele? - baumeln zu lassen. Ansonsten steht die höchst fragwürdige Hektik im Mittelpunkt. Der spanische Künstler drückt sich mit seinen Skulpturen und Reliefarbeiten unmissverständlich aus, der Betrachter erkennt die Situation, erkennt möglicherweise sich selbst. Die vier Bilder von Tomás Sivera aus Javea/Alicante erweisen sich als ideale Ergänzung: Da sind stilisierte Menschen zu sehen, die an einen hockenden, im Sprung befindlichen Hasen erinnern, dann wiederum scheint sich eine Figur buchstäblich bis zum Geht-nicht-mehr zu verbiegen, andere Menschen erinnern an Frösche im Glas. barni

(NGZ)
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