Kaarst Feuerwehr übt Brand im Hochhaus

Kaarst · 60 Brandbekämpfer aus Kaarst und Büttgen trainieren ihre Zusammenarbeit für den Ernstfall.

Kaarst: Feuerwehr übt Brand im Hochhaus
Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Mit lauten Sirenen rasen mehrere Löschfahrzeuge die Straße entlang. Am Einsatzort stehen bereits die ersten Feuerwehrleute bereit. Alle haben ein Ziel: so schnell wie möglich den Verletzten vom Dach zu retten und den dort ausgebrochenen Brand zu löschen. Doch die Situation ist weniger brenzlich als zunächst gedacht: Bei dem Großeinsatz handelt es sich lediglich um eine Übung, mit der die Feuerwehr am Samstag in Kaarst den Ernstfall trainierte.

"In den letzten Jahren hatten wir in Kaarst keinen einzigen Hochhausbrand zu verzeichnen. Deswegen ist es umso wichtiger, solch ein Szenario in die regelmäßigen Übungen einzubinden", sagt Feuerwehrsprecher Stefan Breitfeld. Mit sechs Löschfahrzeugen sowie drei Einsatzwagen rücken am vergangenen Wochenende rund 60 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr an, um den Ernstfall im höchsten Gebäude der Stadt zu simulieren. Das Trainings-Objekt an der Flachsbleiche stellte die Hausverwaltung zur Verfügung. Auch die Bewohner in den rund 100 Wohnungen waren informiert.

Die Brandsituation der Übung ist zuvor genau festgelegt: Bei Reparaturarbeiten an der Senderanlage des Hauses ist ein Feuer auf der Dachfläche oberhalb der 13. Etage ausgebrochen. Außerdem wird eine Person vermisst, sie muss aus der Gefahr gerettet werden. Der Zugriff auf die Brandstelle erfolgt in zwei Teilen über die brandgesicherten Treppenhäuser des Hochhauskomplexes. Wie bei einem richtigen Feuer handeln die Einsatzkräfte in kompletter Ausrüstung. Mit Schutzanzug, Atemschutzgerät und feuerfestem Schuhwerk arbeitet sich zunächst der Angriffstrupp zur Gefahrenstelle vor. Die Männer stürmen über die vielen Stufen nach oben, um die wichtigste Aufgabe zu erfüllen: die Menschenrettung.

Dicht gefolgt werden sie vom Wassertrupp, der gleichzeitig bereits die Wasserschläuche durch das Gebäude zieht. Denn über die Steckleitern der Löschfahrzeuge lässt sich der Brand auf dem Dach des 13-stöckigen Hauses in der Flachsstraße nicht erreichen. Nach kurzer Zeit können die Männer des ersten Trupps dann Entwarnung geben: Die vermisste Person, simuliert durch eine Puppe, ist in Sicherheit. Prompt schallt der Befehl aus den Funkgeräten: "Wasser marsch!" Und nach einigen Sekunden schießt schon Wasser aus dem Schlauch, um den vermeintlichen Brand auf dem Dach zu löschen. Das dazu verwendete Löschwasser kommt von Hydranten im Boden und wird über Hochdruckpumpen in die Steigleitungen des Hauses und somit in die Löschschläuche der Feuerwehr geleitet.

Ziel des Großeinsatzes war es vor allem, die Zusammenarbeit zwischen den Löschzügen Kaarst und Büttgen zu üben. Dazu wurden Fahrzeuge und Personal beider Feuerwachen während der Übung gemischt eingesetzt. "Natürlich können wir nicht alle verfügbaren Einsatzkräfte entbehren", betont Breitfeld. Im Falle eines echten Brandes müssen auf den Wachen immer noch ausreichend Kräfte bereitstehen. Außerdem waren Andreas Kalla, Leiter der Kaarster Feuerwehr, sowie der Kreisbrandleiter Norbert Lange vor Ort, um zu dokumentieren, wie schnell und effizient die Gefahr beseitigt und das Feuer wehr gelöscht sind. "Mit unseren Notizen und Fotos können wir in der Einsatznachbesprechung genau feststellen, welche Teile des Ablaufs gut geklappt haben und wo man noch etwas verbessern muss", sagt Andreas Kalla.

Insgesamt war die Jahresübung aber erfolgreich: Sowohl der Einsatzleiter Andreas Türlings als auch die Feuerwehrleitung waren mit dem Einsatz sehr zufrieden. Und natürlich auch glücklich darüber, dass es kein echter war.

(NGZ)
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