Kaarst Die fast vergessene Baustelle

Kaarst · Kaarst Die Dreifachturnhalle an der Pestalozzistraße ist rund 30 Jahre alt und damit deutlich in die Jahre gekommen. Rund 2,2 Millionen Euro müssen in dringende Sanierungsarbeiten investiert werden - doch zurzeit bleibt dort die Schüppe liegen.

Kaarst: Die fast vergessene Baustelle
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Kaarst Die Dreifachturnhalle an der Pestalozzistraße ist rund 30 Jahre alt und damit deutlich in die Jahre gekommen. Rund 2,2 Millionen Euro müssen in dringende Sanierungsarbeiten investiert werden - doch zurzeit bleibt dort die Schüppe liegen.

Nicht nur, dass die Stadt kein Geld hat - es mangelt auch an Personal. Das meint Grünen-Fraktionsvorsitzender Christian Gaumitz: "Der Zuständige Bereichsleiter des Sportamtes ist seit langer Zeit erkrankt, und ein weiterer zuständiger Mitarbeiter ebenfalls". Genau wie bei der Kleinschwimmhalle blieben Arbeiten liegen, weil die Stadt kein schlüssiges Sportstättennutzungskonzept habe.

Dem kann Sportdezernent Heinz Dieter Vogt nicht zustimmen. Auf Anfrage der NGZ erklärte er gestern: "Der Bereich Sport ist insgesamt sehr stark überlastet."

Gleichwohl aber nicht untätig: In folgender Reihenfolge werde der Arbeitsberg abgearbeitet: Sportstättennutzungsgebühr, Belegungsmanagement, Sportforum, Kleinschwimmhalle, Leichtathletikhalle Kaarster See. "Im Bereich Sport haben wir insgesamt drei Vollzeitkräfte - da müssen wir nach Prioritäten abarbeiten", so Vogt.

CDU-Ratsherr Ingo Kotzian, der für seine Fraktion im Arbeitskreis Sport sitzt, erklärte: "Neben einer Sanierung der Halle sollten auch Alternativen politisch diskutiert werden. Zum Beispiel, ob es langfristig nicht günstiger ist, eine neue Halle zu bauen - vorausgesetzt, dass kostet nur einige Hunderttausend Euro mehr als die Sanierung."

Auch die Verwaltung hat sich mit solchen Gedanken bereits befasst. Der Technische Beigeordnete Manfred Meuter erklärte gestern: "Eine vergleichbare Halle ist unter vier Millionen Euroauf dem Markt nicht zu bekommen." Meuter gesteht ein, dass mit der Dreifachhalle an der Pestalozzistraße "kein Schönheitspreis zu gewinnen" sei.

Allerdings seien für die kommenden jahre einige grundlegende Sanierungsarbeiten eingeplant - zum Beispiel die Tribüne. Die Crash Eagles, die dort ihr Skaterhockey-Quartier gefunden haben, hatten Anfang des Jahres für rund 20 000 Euro selbst Hand angelegt und die Tribüne repariert.

Allerdings keine dauerhafte Lösung, die da gefunden wurde - höchstens eine Notlösung. Dass in der Halle an der Pestalozzistraße mittlerweile über zwei Millionen Euro in die Hand genommen werden müssen, um gründlich zu sanieren, liegt auch an der Finanzsituation der Stadt. Da kein Geld da ist, werden Arbeiten, die nicht die Gesundheit der Hallenbenutzer gefährden, verschoben. So wird der zu bewältigende Arbeitsberg immer größer, und die Kosten türmen sich immer weiter auf.

(NGZ)
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