Jüchen Brudermeister und passionierter Pilger

Jüchen · Hermann Schmitz von der Sankt-Matthias-Bruderschaft, organisiert Wallfahrten nach Trier.

 Hermann Schmitz, Vorsitzender der Sankt-Matthias-Bruderschaft Jüchen, bricht bald wieder mit Pilgerstab und -kreuz nach Trier auf.

Hermann Schmitz, Vorsitzender der Sankt-Matthias-Bruderschaft Jüchen, bricht bald wieder mit Pilgerstab und -kreuz nach Trier auf.

Foto: Karin Verhoeven

Den aus einem Rebstock gefertigten Pilgerstab der Jüchener Sankt-Matthias-Bruderschaft (SMB) und das bronzene Pilgerkreuz hat Hermann Schmitz immer griffbereit – ebenso das Wallfahrtsbuch mit den Berichten und Fotos einer jeden Gruppe Jüchener Trierpilger seit 1986. Denn damals fing in Jüchen alles mit den Trierfahrten an. Hermann Schmitz schwelgt in schönen Erinnerungen an jede einzelne Pilgerfahrt. Inzwischen besteht die Jüchener Sankt-Matthias-Bruderschaft offiziell 19 Jahre, und Schmitz ist seitdem deren Brudermeister.

Am Freitag vor Pfingsten wird Schmitz mit 25 Mitpilgern wieder zum Grab des heiligen Matthias nach Tier aufbrechen. Der 65-Jährige sagt: "Unsere Leute brauchen sich nur einen Tag Urlaub zu nehmen, weil wir über Pfingsten laufen." Mit dem Bus geht's zum Startpunkt, dann wird drei Tage lang rund 75 Kilometer zu Fuß gepilgert. Das Pilgern ist für Schmitz keine Passion sondern ein innerer Wert, der jedes Jahr bestätigt wird. Und so startete er im Jahr 2001 erstmals von Köln aus mit der St.-Jakobus-Gesellschaft Düsseldorf in Richtung Santiago de Compostela: "In sechs Jahresetappen bin ich mittlerweile bis in die Pyrenäen nach Saint-Jean-Pied-de-Porte gekommen. Aber momentan sind meine beiden Enkelkinder David und Lotte vorrangig", sagt er.

Einen sehr großen Stellenwert hat für Schmitz auch sein Engagement für das "Eine-Welt-Forum" in Jüchen. Er erklärt: "Wir unterstützen damit in Kolumbien eine Partnerschaft."

Als seine Hobbys nennt Schmitz den Schützenzug Gneisenau, der allerdings seit 2006 nicht mehr aktiv im Schützenwesen mitmacht. Doch man trifft sich regelmäßig. Und weil für die Mitgliedschaft das Singen im Kirchenchor obligatorisch war, gehört ganz klar auch Singen zu seinen Hobbys.

Geboren wurde Hermann Schmitz 1947 in Garzweiler. Nach der Maschinenschlosserlehre und dreieinhalb Jahren Bundeswehr in Kempten – er wurde unter anderem zum Gebirgssanitäter ausgebildet – startete er seine Technikerausbildung. 1970 lernte Hermann Schmitz in Gierath beim Klompenball seine spätere Frau Brigitte kennen.

Hermann Schmitz war damals 22 Jahre alt und sie gerade 17. "Geheiratet haben wir 1974," sagt er. 1975 kam Tochter Tanja zur Welt und 1978 Sohn Thorsten. Beruflich war Schmitz seit 1971 als Maschinenbautechniker im Vertrieb der Schieß-AG in Düsseldorf tätig.

Als der Betrieb 1993 schließen musste, half ihm sein kirchliches Engagement. Denn Schmitz hatte sich seit Anfang der 1990er Jahre im Pfarrgemeinderat betätigt, zwei Wahlperioden lang war er Vorsitzender, zudem hatte er eine Weiterbildung im Bereich "Kirche und Gesellschaft" absolviert. So übernahm ihn die Kirche 1994 als Verwaltungsmitarbeiter – und nach der Gründung der Verwaltungszentren auch ins Zentrum Erkelenz. Seit drei Jahren ist Hermann Schmitz im Vorruhestand. Natürlich hat der aktive 65-Jährige Pläne. Einer davon: "Die letzten 900 Kilometer nach Santiago de Compostela. Da gehe ich sechs bis acht Wochen ganz alleine."

(RP)
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