CDU-Vorschlag stößt auf Kritik Wildblumen gegen Insekten-Sterben

Hückeswagen · Die CDU möchte, dass die Stadt Streifen von Ackerflächen örtlicher Landwirte anpachtet, um darauf Wildblumen auszusäen, die Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Dazu gab es in der Ratssitzung energischen Widerspruch von SPD und FDP.

 Grünstreifen mit Wildblumen am Straßenrand: So etwas wünscht sich auch die CDU.

Grünstreifen mit Wildblumen am Straßenrand: So etwas wünscht sich auch die CDU.

Foto: Alexandra Rüttgen

Deutschlandweit sterben immer mehr Insekten aus. Die Vielfalt der Arten ist dramatisch zurückgegangen. Die Stadt will nun im nächsten Jahr ihren Beitrag dazu leisten, neue Lebensräume für die Tiere zu schaffen: Sie wird Wildblumen-Wiesen anlegen. Wo und wie das genau geschehen soll, wird in der ersten Sitzung des Fachausschusses im nächsten Jahr beraten. Im Vorfeld beschloss der Rat jetzt zunächst einstimmig, 6000 Euro für die Wildblumen-Aktion im Haushalt für 2019 bereitzustellen. Er folgte damit einem Antrag der CDU-Fraktion.

Nach Vorstellungen der Christdemokraten sollte die Stadt von dem Geld Streifen von Ackerflächen örtlicher Landwirte anpachten, um darauf Wildblumen auszusäen, die Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Dazu gab es in der Ratssitzung allerdings energischen Widerspruch von der SPD und der FDP. „Wir sollten als Stadt nicht Ländereien pachten, die wir gar nicht brauchen, denn wir haben genug Natur- und Ausgleichsflächen in Hückeswagen, die zukünftig nur anders als bisher bepflanzt werden sollten“, betonte SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Grasemann. So sah es auch Jörg Kloppenburg von der FDP. Er gab außerdem zu bedenken: „Acker-Randstreifen zu nutzen, könnte zum Bumerang werden.“ Die Wildblumen lockten die Insekten an, die aber unmittelbar daneben auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen durch dort eingesetzte Pflanzenschutzmittel gefährdet würden.

Die Beratung zur konkreten Verwendung der 6000 Euro wird nun zu Beginn des neuen Jahres im Ausschuss intensiv fortgesetzt. Dann wird es außerdem auch darum gehen, wie künftig die städtischen Grünflächen so naturnah angelegt werden können, dass Insekten dort Lebensraum finden. Michael Wolter (UWG) sprach das Thema im Rat an: „Eigentlich ist der Bauhof doch angewiesen, entsprechend zu arbeiten – davon und von neu entstandenen Wildblumen-Wiesen haben wir bisher aber nicht viel gesehen.“

Das soll sich ab dem nächsten Jahr mit Hilfe der 6000 Euro ändern. Die CDU kündigte an, auch eigene Mittel einsetzen und beim Aussäen der Wildblumen selbst mit anpacken zu wollen.

Verbunden ist die Aktion mit der Hoffnung, dass Privatleute in Hückeswagen dem Beispiel der Stadt folgen und auch ihre eigenen Gärten ökologisch so anlegen, dass sie wieder mehr Insekten anziehen.

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