Hückelhoven Gitarren-Duo begeistert mit Virtuosität

Hückelhoven · Als "Duo Bergerac" traten die Gitarristen Karin Scholz und Peter Ernst mit ihrem Programm "Guitarra Famosa" auf. Ein Konzert der Freunde der Kammermusik "con brio" mit abwechslungsreichen Stücken und großer klanglicher Vielfalt.

 Mit einem facettenreichen Programm erfreute das Gitarrenduo Bergerac das "con brio"-Publikum beim Konzert im Hückelhovener Gymnasium.

Mit einem facettenreichen Programm erfreute das Gitarrenduo Bergerac das "con brio"-Publikum beim Konzert im Hückelhovener Gymnasium.

Foto: Jörg Knappe

Virtuos, vielseitig und durchweg harmonisch - so präsentierten sich die Gitarristen Karin Scholz und Peter Ernst als "Duo Bergerac" bei ihrem Konzert am Sonntagabend. Die Musiker spielten ein weit gefächertes Programm mit Stücken aus verschiedenen Stilen und Epochen. Organisiert hatte das Konzert in Hückelhoven der Verein "con brio - Freunde der Kammermusik".

Der Auftritt des Gitarren-Duos war die erste Veranstaltung des Vereins in diesem Jahr, dem, wie Vorsitzender Rudolf Lengersdorf sagte, viele weitere folgen. Die Künstler für seine Veranstaltungen wähle der Vorstand sorgfältig. "Aber Peter Ernst kannten wir schon - er war vor ein paar Jahren schon einmal hier", berichtete Lengersdorf, "damals im Duo Paganini mit einer Cellistin und heute eben im Duo Bergerac."

Gleich in ihrem ersten Stück demonstrierten die beiden Musiker ihr harmonisches Zusammenspiel. Die "Drei Sonaten" von Domenico Scarlatti, die, wie Ernst verriet, häufig etwas spöttisch als "Einspielstücke" bezeichnet würden, waren weit mehr als das und gaben dem Publikum im C-Gebäude des Gymnasiums einen Vorgeschmack auf das abwechslungsreiche Programm des Abends.

Dem schloss sich das speziell für Gitarren komponierte Stück "Fantasie op. 63 - Souvenir de Russie" von Fernando Sor an. Dass die Gitarre damals ihre Blütezeit erlebte, eine wahre "Gitarromanie", wie Scholz erklärte, war dem Stück anzumerken. Kunstvoll und virtuos schöpften die Musiker dabei die klangliche Vielfalt des Instrumentes aus.

Das Duo Bergerac hatte aber auch Werke ausgewählt, die ursprünglich für andere Instrumente vorgesehen waren, wie etwa das Orgelstück "Prelude, Fugue & Variations op. 18" von Cesar Franck. "Man könnte meinen, nichts ist weiter entfernt von der Gitarre als die Orgel", sagte Ernst. Da dieses Stück aber so fein geschrieben sei, sei es für Gitarren ideal.

Fein und technisch hoch anspruchsvoll war auch der Spielstil der Gitarristen. Melodien, die teils auseinanderzulaufen schienen, dann aber wieder eng verwoben waren, zeichneten das harmonische Zusammenspiel der Musiker aus.

Auch in Solos überzeugten die beiden mehrfach ausgezeichneten Gitarristen. Während Peter Ernst das Stück "Cavatine" von Sebastian Vanchez gefühlvoll präsentierte, füllte Karin Scholz den Raum in Astor Piazollas "Veran Porteno" mit unverkennbaren Tango-Klängen.

Die Gitarristen überzeugten das Hückelhovener Publikum - und gaben gleich zwei Zugaben. Neben unterhaltsamer "Zirkusmusik" von Carlo Domeniconi spielten sie auch ein Stück, das Peter Ernst für Karin Scholz selbst komponiert hatte.

(lado)
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