Billard BCH feiert zwei nationale Titel

Bei den Deutschen Billard- Meisterschaften in Bad Wildungen setzen sich Thomas Wildförster und Torsten Rütten die Krone auf. Nachwuchskraft Christoph Hilger freut sich über Bronze.

Hilden Im Mannschaftsmehrkampf der Billard-Bundesliga haben die Akteure des BC Hilden in dieser Saison erneut die Play-Offs im Visier. Doch auch als Individualisten wissen die BCH-Spieler zu glänzen. Mit Thomas Wildförster, Torsten Rutten und Christoph Hilger stellte sich gleich ein bundesligaerfahrenes Trio den nationalen Titelkämpfen in Bad Wildungen. Bei einem mussten die Kollegen allerdings erst einmal Überzeugungsarbeit leisten. Denn Thomas Wildförster wägte den Start sorgfältig ab. "Schließlich muss man ja Urlaub nehmen und der Aufenthalt ist kostspielig", erklärte der 55-Jährige seine Bedenken. Doch die Reise lohnte in allen Belangen. Nicht nur das Städtchen Bad Wildungen gefiel. "Die Wettkämpfe wurden im Kurhaus ausgetragen — das war eine tolle Veranstaltung", befand Wildförster. Sein Fazit: "Ich habe es nicht bereut." Zumal der Senior im Team des BCH am Ende der Deutschen Meisterschaften auch reiche Ernte einfuhr.

Im Cadre 71/2 beendete Wildförster den Siegeszug von Carsten Lässig. Der Coesfelder trat in vier Disziplinen an — dreimal holte er den Titel. "Ich war der erste, der ihn stoppen konnte", berichtet Wildförster mit einem Schmunzeln. Der Hildener behielt im Endspiel mit 150:116 Bällen in zehn Aufnahmen die Oberhand. Im Halbfinale wies Lässig noch in vier Aufnahmen den amtierenden Weltmeister im Einband, Wolfgang Zenkner, mit 150:141 in die Schranken, während Wildförster seinen Ex-Teamkollegen Sven Daske deutlich in drei Aufnahmen mit 150:48 bezwang.

Im Cadre 47/2 kämpfte sich Thomas Wildförster ebenfalls bis ins Endspiel, hatte aber klar mit 0:200 in nur einer Aufnahme das Nachsehen, denn sein Gegenüber Carsten Lässig bot in dieser Disziplin eine Weltklasseleistung. Zuvor wusste allerdings auch Wildförster zu überzeugen, als er im Halbfinale Daske mit 200:31 in acht Aufnahmen besiegte.

Auch für Torsten Rütten lohnte der Ausflug nach Bad Wildungen. Denn der 40-Jährige schaffte es im Einband an den kleinen Tischen ebenfalls bis ins Finale. In der Runde der letzten vier hielt er Klaus Dietrich (BC Ravensburg) in 15 Aufnahmen mit 125:36 in Schach. Auch das Endspiel gegen Jürgen Keul (Bergisch-Gladbach) ging über 15 Aufnahmen. Der Hildener hatte mit 125:96 die Nase vorn und nahm damit zugleich Revanche für die 121:125-Niederlage (16) in der Vorrunde. Die Freude war riesig, denn nach vier Vizemeisterschaften setzte sich Torsten Rütten damit erstmals die Krone auf.

Für BCH-Nachwuchskraft Christoph Hilger war es der erste Auftritt im nationalen Senioren-Feld. Doch der 17-Jährige wusste sich gut zu behaupten. In der Freien Partie holte der ehemalige Junioren-Europameister immerhin Bronze. Im Halbfinale leistete der Krefelder, der in der zweiten Saison für den BCH antritt und in der vergangenen Bundesliga-Runde den holländischen Europameister Henri Tillemann vom Erzrivalen DBC Bochum schlug, dem späteren Deutschen Meister Carsten Lässig erbitterten Widerstand, zog aber am Ende in fünf Aufnahmen mit 221:300 den Kürzeren.

Zuvor lief es für Hilger in der Vorrunde nicht wirklich rund. So unterlag er Sven Daske mit 37:300 in nur einer Aufnahme und hatte gegen Frank Müller mit 210:300 (3) das Nachsehen. Der 300:280-Sieg (5) über Markus Melerski verhalf ihm aber dank des besten Durchschnitts von 60,86 noch in die Runde der letzten vier — drei Akteure waren nach Abschluss der Gruppenbegegnungen punktgleich.

(RP)
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