Handball Unitas setzt auf Tempo

In der Handball-Verbandsliga forcieren die Haanerinnen vor allem Ende der ersten und Anfang der zweiten Halbzeit die schnelle Gangart – zwischenzeitlich führen sie sogar mit acht Toren.

Unitas Haan/Hildener AT – TB Oberhausen (Damen)24:18 (12:8). Empfangen die Unitas-Handballerinnen in eigener Halle einen Kontrahenten aus der unteren Verbandsliga-Region erwarten Trainer und Fans nur eines: Den Sieg. Sonntagabend wurden sie nicht enttäuscht. Denn die Haanerinnen spielten souverän und motiviert auf, dominierten nach den ersten 15 Minuten das Geschehen und ließen keinen Zweifel aufkommen, den Pflichterfolg einzufahren. Das deutliche Ergebnis spiegelt aber auch die schlechte Form der Gäste wider. "Wir haben gut gespielt. Allerdings haben wir Fehler gezeigt, die andere Mannschaften gnadenlos bestrafen", relativierte Trainer Matthias Wacker. Diese Mängel hätten die Unitas durchaus die beiden Punkte kosten können – doch die Oberhausenerinnen wussten die daraus entstehenden Chancen nicht zu nutzen.

Zu Beginn war es – wie so oft in der Sporthalle an der Adlerstraße – eine Partie auf Augenhöhe. Nach einer Viertelstunde leuchtete der letzte Gleichstand von 5:5 auf der Anzeigetafel auf. Im Angriff folgte danach eine konstant gute Phase der Gastgeberinnen. Wenn der TBO einmal traf, feuerte die Unitas gleich mit drei Gegentoren in Folge zurück – und das zwei Mal. Das führte zum eindeutigen 12:8-Vorsprung.

In der zweiten Halbzeit ging die Unitas diesen Weg weiter und setzte sich auf 18:10 ab. Dann war die Luft raus. Zwar schlossen die Haanerinnen immer noch gute Einzelaktionen und wenige schöne Angriffsabläufe erfolgreich ab, verzeichnete jedoch auch Fehlpässe ohne Ende. Vor allem die Anspiele an den Kreis erreichten oft nicht ihr Ziel. "Oberhausen hätte hier noch einiges herausholen können. Wir haben viele unnötige Fehler gemacht", sagte Wacker.

Es gelangt den Gästen jedoch nicht, die Tempogegenstöße in Zählbares umzumünzen. Oberhausen lebte von den Treffern ihrer Rückraumhalben, ohne die das Team noch weiter ins Hintertreffen geraten wäre. Die Unitas hielt den Acht-Tore-Abstand nicht bis zum Schluss, siegte dennoch deutlich. "Am Ende zählen die zwei Punkte. Das Ergebnis ist zweitrangig", unterstrich Wacker.

Erwähnenswert sind die Haaner Bemühungen, ein extremes Tempospiel in ihr taktisches Konzept einzuführen. Die Begegnung am Sonntag bot die rechten Bedingungen. Die Unitas-Handballerinnen versuchten etliche schnelle Vorstöße – viele scheiterten jedoch. "Einige Tempogegenstöße waren sicher unnötig und erzwungen. Besonders die langen Pässe konnten einfach nicht ankommen", erklärte Wacker. Jedoch betonte der Trainer, dass er die Übungseinheiten sehr aufs Tempo ausrichtet. Die schnelle Offensive soll fester Bestandteil des Haaner Spiels sein – allerdings nicht um jeden Preis.

(RP)
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