Fußball Aufsteiger Amern nötigt VfB-Trainer Kulm Respekt ab

Fußball · Amern – VfB Hilden. Die Konkurrenz ist gewarnt. Denn nach zwei Begegnungen stand Aufsteiger Amern an der Spitze der Fußball-Landesliga. Acht Tore erzielte der Klassenneuling – bei nur einem Gegentreffer. Vergangenen Sonntag aber unterlag der VSF beim HSV Langenfeld. "80 Spiele haben sie zuvor nicht verloren", stellt Michael Kulm fest. Eine Bilanz, die in seinen Augen ebenso Respekt verdient wie die vier Aufstiege in Folge: Amern marschierte unter der Regie von Rainer Bruse von der Kreisliga B bis in die Landesliga durch. Herausragender Angreifer in den ersten drei Begegnungen war René Jansen mit fünf Treffern. Gleich zehn Spieler aus Amern stehen im Kader. Weitere kommen aus dem großen Umfeld. "Dieser Zusammenhalt und Teamgeist ist auch unser Vorteil", erklärt Rainer Bruse. Für gestandene Neuzugänge fehlten schlichtweg die finanziellen Mittel.

"Da kann man sich vorstellen, was uns erwartet" betont Kulm. "Das ist eine eingespielte, homogene Mannschaft", steht für den Hildener Trainer fest. "Da scheint etwas zu entstehen", fügt er hinzu. Und betont vor dem Gastspiel in Schwalmtal: "Wir treffen auf einen starken Aufsteiger, der uns läuferisch und kämpferisch alles abverlangt." Die taktische Marschroute ist deshalb klar. "Wir müssen aus einer guten Grundordnung heraus stabil stehen", legt der Coach das Augenmerk vor allem auf die Abwehr. Dazu soll seine Mannschaft auf Konter lauern. "Wir müssen das Spiel nicht übernehmen, sondern können uns erst einmal in Ruhe ansehen, wie sich die Partie entwickelt. Amern ist in der Pflicht."

Personell kann Michael Kulm fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Julian Ramos-Lucas (Knie) fällt definitiv aus. Ein Fragezeichen steht allerdings hinter dem Einsatz von Eremias Ghebremedhin, der sich im Training das Knie verdrehte und über Schmerzen klagte.

Zu einer unendlichen Geschichte weitet sich dagegen der Kampf um die Spielberechtigung für Julian Allgeier aus. Aktueller Stand: Der Neuzugang aus den USA ist nach Ansicht des Verbandes erst ab dem 1. Januar 2012 einsatzfähig. Eine Interpretation der Spielordnung, die aus den verschiedenen Saisonzeiten der beiden Länder resultiert – Allgeier bestritt in den USA am 23. Juli das letzte Spiel und kehrte wenige Tage später nach Deutschland zurück – und die der VfB-Vorstand nicht nachvollziehen kann. Die Begründung des Verbandes: nicht rechtzeitiges Abmelden beim Verband in den USA. Vorsitzender Harald Meffert lässt das nicht unwidersprochen: "Wir haben beim VfB einen Spieler der 1. Mannschaft, Julian Allgeier, der nach seinem Studium in den USA wieder zu seinem alten Verein, dem VfB Hilden, zurückgekehrt ist und bei uns spielen wollte. Wir haben hier alle Formalien des Verbandes eingehalten und auch rechtzeitig die entsprechenden Anträge gestellt." Auch Trainer Michael Kulm bezieht eindeutig Stellung. "Wir befinden uns im Hobby-Leistungsbereich. Der DFB hat sich doch Talentförderung und soziale Verantwortung auf die Fahne geschrieben", erwartet er auf Verbandsebene eine zufriedenstellende Lösung des Problems.

Ungeachtet der Querelen auf Funktionärsebene konzentrieren sich die Hildener auf die nächste Aufgabe. "Wir wollen unsere kleine Erfolgsgeschichte bestätigen und fortschreiben", gibt Kulm nach zwei Siegen in Folge vor. Der Coach hofft auch auf die Unterstützung der eigenen Fans. Erstmals setzt der VfB 03 einen Bus ein. Einige Plätze sind gegen einen Unkostenbeitrag von zehn Euro noch frei. Abfahrt ist am Sonntag um 12.45 Uhr auf dem Sportplatz an der Hoffeldstraße.

(RP)
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