Haan Schule Bachstraße ist für Flüchtlinge bereit

Haan · Das Übergangsquartier an der Bachstraße für bis zu 25 Personen ist fast fertig. Allerdings blieb die erwartete Zuweisung bisher aus.

 In die ehemaligen Schulräume im Pavillonbau an der Bachstraße könnten in zwei Wochen Flüchtlingsfamilien einziehen. Diese Quartier-Möglichkeit will die Sozialverwaltung aber noch nicht ausschöpfen.

In die ehemaligen Schulräume im Pavillonbau an der Bachstraße könnten in zwei Wochen Flüchtlingsfamilien einziehen. Diese Quartier-Möglichkeit will die Sozialverwaltung aber noch nicht ausschöpfen.

Foto: Olaf Staschik

Die Umbauarbeiten im alten Grundschul-Pavillon an der Bachstraße sind so weit fortgeschritten, dass die Räume in zwei Wochen bezogen werden könnten. Das Sozialamt würde hier vier Großfamilien mit 20 bis 25 Personen einquartieren.

Dazu wird es aber vorerst nicht kommen. "Wir haben im Moment nicht die Welle da", merkte Sozialdezernentin Dagmar Formella gegenüber der RP an. Schon in einer Woche soll das frühere Gaststätten-Gebäude an der Ecke Elberfelder/Gruitener Straße bezogen werden. Damit würde die voll belegte Flüchtlings-Unterkunft im Bereich Ellscheid entlastet.

Am 20. Februar tritt der Sozialausschuss des Rates zusammen. Zu dieser Sitzung wird die Verwaltung eine Vorlage fertigen, in der sie die für die nächsten zwölf Monate erwartete Flüchtlingsentwicklung darlegen will. Formella kündigte an, dass im Haushaltsplanentwurf 2013 Mittel für eine neue Unterkunft an der unteren Landstraße und zur Arrondierung des Standortes Ellscheid eingeplant seien.

Es wird damit gerechnet, dass die neuen Heime im zweiten Halbjahr entstehen. Dazu müssten die heutigen Bewohner der Unterkunft Ellscheider Straße ausquartiert werden. Die dortigen Gebäude sollen dann abgetragen und nach Neuordnung des Geländes neue Containerheime aufgestellt werden.

Im Herbst vorigen Jahren hatte das Vorhaben der Verwaltung, den flachen Pavillonbau der früheren Grundschule Bachstraße für die Flüchtlingsunterbringung herzurichten, für heftige Diskussionen in den politischen Gremien gesorgt. Die CDU hatte sich stark dafür gemacht, das ehemalige Musikschul-Domizil an der Dieker Straße 69 als Quartier herzurichten, obwohl dafür rund dreifach so hohe Kosten entstanden wären. Wegen der längeren Nutzungsdauer an der Dieker Straße hatte die CDU die Investition — gerechnet pro Person und Monat — als günstiger (121 zu 300 Euro an der Bachstraße) angesehen.

Für die Bachstraße hatte das städtische Gebäudemanagement die Kosten für den Einbau von Duschkabinen, Anschlüsse für Waschmaschinen, Kücheneinrichtung sowie einige Arbeiten zur Verbesserung des Lärmschutzes rund 45 000 Euro eingeplant. Für das alte Musikschulhaus gab es zwei Varianten: Bei Nutzung nur des Erdgeschosses (für zwei Großfamilien mit 10 bis 15 Personen) wären für den Bau der kompletten Sanitärinstallation und für Brandschutz-Arbeiten rund 88 000 Euro angefallen. Wäre auch das erste Obergeschoss umgebaut worden — fünf Großfamilien mit 25 bis 32 Personen hätten einquartiert werden können — wäre der Aufwand auf rund 139 000 Euro gestiegen.

In der Sitzung des Stadtrates Mitte Dezember blieb die CDU-Fraktion mit ihrer Standort-Meinung jedoch alleine. Erst danach konnten die Arbeiten an der Bachstraße in Auftrag gegeben werden. Aus der Nachbarschaft der Schule gab es Kritik gegen die Standort-Wahl.

(RP/rl)
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