Haan Probleme mit dem Parken

Düsseldorf · Einige Anwohner rund um das Haaner Krankenhaus wollen sich nicht damit abfinden, dass Klinikbesucher in ihrem Wohngebiet Wagen abstellen. Es gibt keine Beschwerden mehr, sagt die Stadt – und will nicht eingreifen.

Gibt es nun ein Parkplatzproblem rings um das Haaner Krankenhaus oder nicht? Die Meinungen bei dieser Frage gehen derzeit stark auseinander. Während der Kplus-Verband als Betreibergesellschaft nüchterne Zahlen und Fakten sprechen lässt (die RP berichtete), sind bei einigen Anwohner deutlich mehr Emotionen im Spiel. Die Stadtverwaltung wiederum kann die Verärgerung der Anlieger zwar nachvollziehen, sieht aber keinen Handlungsbedarf und will an der aktuellen Situation folglich auch nichts ändern.

Jürgen Schmidt ist einer der entnervten Anwohner der Röntgenstraße und beschreibt das morgentliche Szenario ab halb acht mit dem Wort „Chaos“. Er beobachtete in den vergangenen Monaten teils abenteuerliche Manöver auf den Straßen. „Allein vergangene Woche war meine Zufahrt dreimal zugeparkt. Ich stehe der Situation machtlos gegenüber“, klagt Schmidt. Er gesteht allen Besuchern, Pflegeschülern und Anwohnern die gleichen Rechte zu. Jeder dürfe natürlich im öffentlichen Parkraum sein Auto abstellen: „Aber es kommt darauf an, wie das geschieht.“

Kein Gewohnheitsrecht

Das Ordnungsamt führte anfangs vermehrt Kontrollen im Wohngebiet durch, nach dem Aufstellen der Schranke beinahe täglich. „Die Problematik ist uns bekannt und ich kann die Anwohner auch gut verstehen“, sagt Linda Köllen. Die Mitarbeiterin des Ordnungsamtes registrierte vor allem zum Jahresende 2007 – also zu Beginn der Gebührenpflicht auf dem Krankenhausparkplatz – mehrere Beschwerden. Das bestätigt auch Stephanie Radi aus der Bußgeldstelle. „Es gibt zwar mehr kritische Anrufe, aber definitiv nicht mehr Falschparker als früher.“ Bislang musste nicht ein einziges Mal der Abschleppwagen gerufen werden. Probleme habe es, sagt Radi, nur an bereits bekannten Stellen wie Zufahrten und Halteverboten gegeben.

Sie stellt fest: „Es mag sein, dass die Anwohner früher an den Straßen geparkt haben, doch es gibt kein Gewohnheitsrecht.“ Das unterstreicht auch der Technische Beigeordnete der Stadt. „Aus den Beschwerden vereinzelter Anwohner ist eine gewisse Anspruchshaltung herauszulesen. Doch die Situation ist für die Allgemeinheit nicht unzumutbar und es ist kein grundsätzliches Problem abzuleiten“, sagt Matthias Buckesfeld. Nach seine Beobachtung entspanne sich die Lage langsam.

Anwohnerparken ausgeschlossen

Er betont, dass es keinen Parkraum-Notstand gibt: „Manche Anwohner zweckentfremden ihre Garagen und beschweren sich nun, weil sie nicht mehr vor ihrem Haus parken können.“ Eine Anwohnerparkzone schließt er als Lösung aus. Begründung: Das wäre für ihn eine völlig überzogene, teure und aufwändige Maßnahme.

(RP)
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