Haan Kinderkunst am Haaner Sandstrand

Haan · Mit den verschiedensten Materialien konnten Mädchen und Jungen ausgediente Stühle umgestalten. Auch andere Techniken, unter anderem Papierschöpfen, standen auf dem Programm. Zahlreiche Künstler hatten sich dafür abwechslungsreiche Angebote ausgedacht.

 Bilara (5) und Jasmin (3) beim Wunschmalen auf dem "Haaner Sommer"

Bilara (5) und Jasmin (3) beim Wunschmalen auf dem "Haaner Sommer"

Foto: Anja Tinter

Stühle spielten am Samstag eine zentrale Rolle beim "Kunst und Handwerk"-Programm für Kinder auf dem "Haaner Sommer". Ausgediente Sitzgelegenheiten einer Grundschule waren Ausgangsmaterial für eines von zahlreichen Kunstprojekten auf dem Neuen Markt. Mit Farbe, Stoffen und Knöpfen ebenso wie mit Serviettentechnik konnten diese neu gestaltet werden.

Die neunjährige Katharina hat ihren Stuhl einer Komplett-Renovierung unterzogen. Die Rückenlehne ziert ein großes Stück Fell. "Damit es da schön weich und warm ist", erklärt sie eifrig. Das Eisengestell ist mit unterschiedlichen Stoffen umwickelt, es dominiert die Farbe blau. Die Sitzfläche ist mit einem großen blau-grün gestreiften Stoffstück und kleineren roten Flicken verziert. "Der Stuhl ist ganz verrückt — aber auch schön", sagt ihr Mitstreiter, der gleichaltrige Leon, der ebenfalls ganz motiviert mit Heißklebepistole und Stoffen sein Objekt bearbeitet.

Clowns in leuchtenden Farben

An anderer Stelle hat der Haaner Künstler Alfred Kruchen ein Banner mit vielen Clowns vorbereitet. Hier können die Kinder die vorgezeichneten Konturen in leuchtenden Farben ausmalen. Am Nebentisch ist die siebenjährige Sophia gerade dabei, eine Blumenwiese aus Filzwolle auf einen weißen Baumwollstoff zu piksen. Mit unzähligen Nadelstichen wird die feine Wolle auf dem neutralen Grund fixiert. "Das ist ganz schön anstrengend", erklärt das Mädchen ernst, "aber wenn es dann fertig ist, ist man auch stolz."

Heidi Oehme-Rehm bietet gemeinsam mit Martin Banniza Papierschöpfen an. Zu diesem Zweck wurden giftgrüne Zellstoffservietten mit Bindemittel zu einem Brei gemischt, mit Sieb und Presse können die Kleinen hier ihr eigenes Papier entstehen lassen. "Wir möchten, dass die Kinder den Herstellungsprozess kennenlernen", erklärt Oehme-Rehm.

Nicht weit davon entfernt unterstützt der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Jochen Sack kleine Künstler dabei, ein großflächiges Kunstwerk zu gestalten. Das Bild einer Musikmaschine nach dem Vorbild der "Zwitschermaschine" von Paul Klee soll so entstehen, die berühmte Vorlage hat er in Sichtweite aufgehängt. Die Leinwand wird von Stunde zu Stunde voller.

Gerade ist die elfjährige Michelle dabei, eine Geige in Wolkenform an den Himmel zu malen. "Ich spiele eigentlich Klavier, aber das hat schon ein anderer gemalt. Mein zweitliebstes Instrument ist die Geige", sagt sie. Für die Wolkenform verwendet sie unterschiedliche Grau- und Weißtöne und ist dabei ganz vertieft. Das fertige Bild soll, sofern ein Platz dafür gefunden werden kann, später in der neuen Musikschule aufgehängt werden. Auch Tagesmütter und Tagesväter engagieren sich bei dem Programm. Es ist ihr erster Auftritt als Interessengemeinschaft in der Öffentlichkeit. "Die Aktion ist gut geeignet, um auf uns aufmerksam zu machen und über unsere Arbeit zu informieren."

Petra Raabe und Abida Ruppert gehören zu den Organisatoren des Kindernachmittags. Auch sie verschönern Stühle und geben Anregungen, sofern gewünscht. "Ziel ist es, Kindern die Freude an der handwerklichen und künstlerischen Arbeit zu vermitteln", sagt Raabe.

(anre)
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