Hilden "Kinder Zukunft": Modellprojekt in Hilden

Hilden · Was braucht ein Kind? Diese Frage stellen sich viele Eltern. Doch einige haben darauf keine Antwort. Die Stadt Hilden beteiligt sich an dem Modellprojekt "Kinder Zukunft NRW", das sich genau mit diesem Thema befasst. Väter und Mütter von Säuglingen und Kleinkindern sollen in wichtigen Fragen Ansprechpartner zur Seite gestellt bekommen. "Pro Standort gibt es eine Koordinatorin, die die Fäden in der Hand hält und zwischen den einzelnen Beteiligten vermittelt", sagt Dr. Martina Wegge vom Imo-Institut. Kinderärzte, Gynäkologen und Mitarbeiter sozialer Einrichtungen sind in das Projekt eingebunden.

 Projektpartner: Dr. Martina Wegge vom Imo-Institut, Amtsleiterin Noosha Aubel und Dirk Schatte, Leiter der sozialen Dienste.

Projektpartner: Dr. Martina Wegge vom Imo-Institut, Amtsleiterin Noosha Aubel und Dirk Schatte, Leiter der sozialen Dienste.

Foto: Anja Tinter

Vorbeugende Hilfe

Nach der Geburt werden die Eltern in den kooperierenden Krankenhäusern befragt. Und anschließend werden die Ergebnisse ausgewertet. "Hat die Koordinatorin, die meist eine Hebamme ist, das Gefühl, dass eine Familie Hilfe benötigt, spricht sie erneut mit ihr." Allerdings sei die Teilnahme an dem Projekt freiwillig. Niemand bekomme Hilfe aufgedrängt, wenn er keine möchte. "Das Ganze ist quasi ein zweistufiger Aufbau", sagt Noosha Aubel, Leiterin des Amts für Schule, Jugend und Sport in Hilden. Zunächst offeriert die Hebamme der Familie ihre Hilfe, gibt Tipps und nennt mögliche Ansprechpartner. Wenn sie aber das Gefühl hat, dass die Familie eventuelle Behördengänge oder Ähnliches nicht allein schafft, wendet sie sich an uns.

Hilfe bekommen die Eltern in allen Bereichen. Egal, ob sie sorgen finanzieller, gesundheitlicher oder familiärer Art sind. Für jedes Problem können Ansprechpartner vermittelt werden. "Ziel des Modellprojektes ist es einfach, schon präventiv tätig zu werden und im wichtigen ersten Lebensjahr den Grundstein für eine gute Zukunft des Kindes legen", sagt Wegge.

Neben Hilden sind Dorsten, Mönchengladbach, Brühl, Solingen und Unna mit jeweils einer Klinik in der Stadt an "Kinder Zukunft NRW" beteiligt. Start des Projekts war im März. Die Kosten werden in vier Städten von den Projektfördermitteln bezahlt. In Hilden teilen sich allerdings Stadt und das kooperierende St.-Josefs-Krankenhaus die Kosten von jeweils 6000 Euro. Nach einem halben Jahr ziehen die Beteiligten in Hilden eine positive Bilanz. "Wir können sagen, dass wir nach sechs Monaten eigentlich noch nicht auf den Plan gerufen wurden", sagt Dirk Schatte, Leiter der Sozialen Dienste. Das hänge unter anderem damit zusammen, dass die Präventivmaßnahmen in der Stadt schon sehr gut seien. Und zum anderen seien die Familien, die Schwierigkeiten hätten, häufig auch schon bekannt.

(RP)
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