Grevenbroich Schützenfest-Pferde nicht "gedopt"

Grevenbroich · Bei zwei Pferden, die während des Grevenbroicher Schützenfestes im Einsatz waren, wurden im September vergangenen Jahres Rückstände von Beruhigungsmitteln (Seditiva) festgestellt. Der Rhein-Kreis Neuss hatte daraufhin seine Ermittlungen wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz aufgenommen. Das Ergebnis liegt jetzt vor.

 Die Regimentsspitze des BSV Grevenbroich zu Pferd.

Die Regimentsspitze des BSV Grevenbroich zu Pferd.

Foto: J. WOsnitza

Wie Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky gestern auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, seien im Blut der Tiere keine illegalen Substanzen festgestellt worden. Vielmehr habe es sich um Rückstände von zulässigen Beruhigungsmitteln gehandelt, die den Pferden zuvor verabreicht worden seien, weil sie zum Hufschmied mussten. Der Besitzer müsse daher nicht mit einer Geldstrafe rechnen. "Das Ordnungswidrigkeitsverfahren ist eingestellt worden", betonte Karsten Mankowsky.

Das Ergebnis bestätigt die ersten Vermutungen des Grevenbroicher Bürgerschützen-Präsidenten Dr. Peter Cremerius. Er hatte schon bei Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens vermutet, dass die vom Veterinäramt angesetzten Blutproben weder medizinanalytisch noch auch juristisch verwertbar seien. "Denn bei den Pferden wurde vor dem Schützenfest das Beruhigungsgranulat ,Vetranquil' eingesetzt — so wie es allgemein üblich und notwendig ist, wenn Pferde verladen werden oder der Hufschmied zum Einsatz kommt", erklärte der Arzt. Der Nachweis dieser Substanz könne noch vier Wochen nach der Verabreichung nachgewiesen werden.

Cremerius hatte im vergangenen Jahr dem Rhein-Kreis eine "voreilige und ungeprüfte Vorgehensweise" vorgeworfen, die nicht nur dem Ruf des Reitstalls schade, sondern auch dem des Bürgerschützenvereins. "Schlimmstenfalls" kündigte er ein "juristisches Nachspiel" an.

Nachdem es bei Schützenfesten im Rhein-Kreis zu Unfällen gekommen war, die durch Pferde verursacht wurden, hatte das Veterinäramt in Grevenbroich und Neuss Kontrollen vorgenommen. "Damit sollte festgestellt werden, ob illegale Mittel verabreicht wurden, die zu Problemen führen könnten", sagte Karsten Mankowsky.

(NGZ)
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