Grevenbroich Grundschulen fürchten um Abschlussfeiern

Grevenbroich · Die Stadtverwaltung hat gestern per Brief "nichtsportliche Veranstaltungen" in Turnhallen untersagt.

"Wir hängen zurzeit total in der Luft: Wir wissen nicht, wie wir unsere nächste Abschlussfeier und die Einschulung gestalten sollen", sagt Brigitte Popp, die zurzeit mit Beate Hoffmann Stellvertreterin von Schulleiterin Marita Becker an der katholischen "Arche Noah"-Grundschule in Noithausen ist. Gestern haben säntliche Schulen einen Brief erhalten, in dem die Stadtverwaltung ab sofort "nichtsportliche Veranstaltungen in den Turnhallen" untersagt. Das wird für die Bildungseinrichtungen zu einem Problem – besonders für diejenigen, denen eine Aula oder ein anderer größerer Versammlungsraum fehlt. Und das sind im Grevenbroicher Stadtgebiet die meisten Grundschulen. Nur wenige verfügen – wie die Grundschule "Erftaue" in Gustorf oder die Jakobus-Schule in Neukirchen – über große Räume. Für die anderen war bisher die Turnhalle nicht nur der Ort für Leibesübungen, sondern auch für größere Veranstaltungen wie Schulfeste, Abschlüsse von Projekttagen, Aufführungen von externen Theatergruppen oder Einschulungs- und Entlassfeiern. "Wir haben zur Turnhalle keine Alternative", sagt Brigitte Popp.

Das Problem kennt Dorothee Steup, Rektorin in Kapellen und Hemmerden, bereits. Die Schule kann eine geplante Aufführung in der Turnhalle nicht umsetzen; die Stadtverwaltung hatte dies wegen Sicherheitsbedenken untersagt. Doch Steup macht sich zudem Sorgen um die Einschulungsfeier und Projekttage im Herbst: "Wir sind eine Grundschule ohne Aula und haben keine Alternative. Auch ein Zelt dürfen wir nicht aufstellen", klagt die Schulleiterin. Sie hofft jetzt auf eine baldige Lösung.

Rathaus-Sprecher Andreas Sterken zufolge wird daran gerade gearbeitet: "Das Thema ist sehr komplex, unterschiedliche Fachbereiche werden miteinbezogen." Hintergrund des Veranstaltungsverbots seien die erhöhten Sicherheitsanforderungen nach dem Loveparade-Unglück in Duisburg. Betroffen seien Sterken zufolge nicht nur die Schule, sondern auch Vereine, die Turnhallen für andere Zwecke mit mehr als 200 Besuchern nutzen.

(NGZ)
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