Grevenbroich Mehr Geld für U3-Betreuung
Grevenbroich · Erfreuliche Nachricht für die Stadt: Sie erhält vom Land über 540 000 Euro für den Bau weiterer Tagesstättenplätze für Kinder unter drei Jahren. Ein Rundbrief beseitigte jetzt die Verunsicherung im Rathaus über die Zuschuss-Höhe.
Ein Rundbrief des Landschaftsverbandes beendete am Mittwoch die Unsicherheit: Die Stadt kann für den Ausbau der U3-Betreuung 2011 mit 341 000 Euro aus dem U3-Ausbau-Sonderprogramm des Landes rechnen. 2012 soll die Schlossstadt weitere 205 000 Euro erhalten. Die Finanzspritze nennt Jugendfachbereichsleiterin Birgit Schikora "eine große Hilfe". Millionenbeträge sind nötig, um bis 2013 den Elternanspruch auf einen U3-Platz zu erfüllen.
Dabei hatte es in den vergangenen Tagen erhebliche Verunsicherung gegeben, ob das Geld in voller Höhe und nach welchen Kriterien fließt. Der Landschaftsverband Rheinland hatte kurzfristig zur Info-Veranstaltung mit einer Ministerialrätin des Familienministeriums für kommenden Mittwoch nach Köln geladen. "Zuvor hatten wir gehört, dass sich bei den Beträgen noch etwas ändern könne", berichtet Schikora
Doch nun kann die Spannung weichen: Die Höhe der Fördermittel wurde bestätigt. Mit zusätzlichen 160 Millionen Euro will das Land den Ausbau von Kindergartenplätzen für Unter-Dreijährige in NRW beschleunigen, 44 000 Plätze fehlen. In Grevenbroich sollen in den Tagesstätten rund 170 weitere U3-Plätze geschaffen werden.
Noch steht nicht fest, für welches Ausbauprojekt die zusätzlichen Landesmittel verwandt werden. "Wir prüfen, welches der anstehenden Vorhaben sich zur raschen Umsetzung mit dem Geld, das wir 2011 erhalten, eignet", so Schikora. An Auswahl besteht kein Mangel — Baupläne liegen reichlich in der Schublade. Und viele Vorhaben sind schon in Arbeit. Allein 32 U3-Plätze entstehen bis zum Herbst im neuen Kindergarten im Buckaugelände. Raum für weitere 26 Plätze schaffen Handwerker in Langwaden, Hülchrath und Barrenstein. Für An- und Umbauten in den städtischen Tagesstätten in der Südstadt, in Kapellen, Orken und Allrath hat die Stadt Zuschussanträge gestellt. Größere Veränderungen stehen im Süden der Stadt an: Der Neurather Kindergarten "Bärenspaß" zieht ins Barbarahaus, 16 neue U 3-Plätze sind geplant. Mehr Platz für Kleinkinder will auch die "Zaubermühle" von Pari-Sozial bieten, die von der Mühlenstraße in die Alte Hauptschule in Gustorf umziehen soll. Der Frimmersdorfer Kindergarten wird erweitert.
Offen ist die Frage, ob die Gustorfer "Villa Kunterbunt" ins frühere Schulgebäude Auf dem Wiler zieht oder einen Neubau auf dem Gelände des abgerissenen Hallenbades erhält. Reichen alle diese Anstrengungen aus? "Ich bin zuversichtlich, dass wir ab 2013 allen Kleinkindern, deren es Eltern wünschen, eine Betreuung bieten können — auch wenn es nicht immer im Heimat-Stadtteil ist", sagt Fachbereichsleiterin Birgit Schikora.
