Rhein-Kreis Neuss Jüngster „Held im Alltag“ aller Zeiten

Grevenbroich · Zum siebten Mal haben die NGZ-Leser entschieden und ihre "Helden im Alltag" gewählt. Zehn Kandidaten hatte zuvor eine Jury nominiert. Sieger wurde Juan Miguel Cabrera. Der 23-Jährige ist bis jetzt der jüngste Sieger der Aktion.

Rhein-Kreis Neuss: Das sind die Helden des Alltags 2012
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Vor Erstaunen brachte er kaum ein Wort heraus. Auch nachdem er seine Urkunde schon einige Zeit in den Händen hielt, schüttelte er immer wieder seinen Kopf. Doch kein Zweifel: Für Juan Miguel Cabrera hatten die meisten NGZ-Leser angerufen, immerhin 254 von insgesamt knapp über 1400, die ihre Stimme abgegeben und sich so an der RWE- und NGZ-Aktion "Helden im Alltag" beteiligt hatten. Auf Platz zwei wählten sie Carl-Wilhelm Bienefeld, der dritte Platz ging an Hans-Peter Nilges. Die anderen sieben Kandidaten wurden alle für ihr Engagement mit einem vierten Platz belohnt.

Montag wurden die stillen Helfer, deren Engagement sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie es nicht an die große Glocke hängen, während einer Feierstunde im Zechenhaus des Tagebaus Garzweiler geehrt. Der Vorsitzende der fünfköpfigen Jury, die aus den Bewerbungen die zehn Kandidaten ausgesucht hatte, Hans-Ulrich Klose, forderte die "Helden" auf, diese "Stunde der Anerkennung" einfach zu genießen. Hermann Oppenberg von RWE Power, stellvertretender Leiters des Tagebaus Garzweiler, betonte, dass es Menschen gebe, die glänzen und solche, die wirken. "Sie gehören zu denen, die wirken", sagte er. Und sein Kollege, Peter Mathis, von RWE Deutschland forderte die Kandidaten auf, in ihrem Engagement weiter zu machen und so ein Vorbild für andere zu sein.

Jürgen Steinmetz, allgemeiner Vertreter des Landrats, und ebenfalls einer der Juroren, sprach davon, dass das Ehrenamt im Rhein-Kreis viele Gesichter habe. Zehn davon saßen Montag im Zechenhaus. "Das, was sie leisten, ist nachhaltig", lobte Steinmetz. Schlechte Nachrichten stünden oft im Blickpunkt, so NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten. "Doch wir möchten auch gute Nachrichten verbreiten. Und all das, was Sie machen, ist eine gute Nachricht. Dafür danken wir Ihnen", sagte Baten. Das Wort "danke" brachte denn auch Juan Miguel Cabrera heraus, der hofft, dass er mit seinem Engagement auch andere junge Leute motivieren kann, zu helfen und sich einzusetzen.

Cabrera ist Koch, im Neusser Haus St. Georg kocht er regelmäßig gemeinsam mit dementen und psychisch kranken Menschen. "Das sind ganz einfache Gerichte wie zum Beispiel Möhren-Eintopf", erzählt der 23-Jährige. Die Bewohner helfen bei der Zubereitung. Sie könnten zwar mit dem Begriff "Möhren-Eintopf" nichts mehr anfangen, hielte man ihnen jedoch eine Möhre hin, wüssten sie sofort, dass die geschabt werden müsste.

Carl-Wilhelm Bienefeld gründete 2004 den Verein "Lebenszeichen Afrika" und spricht besonders junge Menschen an, sich konkret für die Hilfsprojekte einzusetzen. Der Drittplatzierte Hans-Peter Nilges ist Leiter der Radsportabteilung des VfR Büttgen. Sein Verdienst ist es auch, Menschen mit Behinderung in das Vereinsleben zu integrieren. "Alle reden von Inklusion, wir leben sie seit Jahren", sagt er.

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