Grevenbroich Flipper-Museum droht in Grevenbroich zu scheitern

Grevenbroich · Initiator Boris Schnitzler stoppt Pläne vorerst.

Die Pläne für das geplante "Flipper-Museum" liegen vorerst auf Eis. Initiator Boris Schnitzler sieht derzeit keine Möglichkeit, das Vorhaben umzusetzen. "Zum Einen ist nach wie vor unklar, ob ich für ein solches Angebot Vergnügungssteuer zahlen müsste", erklärt er. Zudem ist ein zweites Problem hinzugekommen. "Wir hätten für das Museum Räume in einem leerstehenden Lebensmittelmarkt nutzen können. Doch dazu bedürfte es zunächst eines Brandschutzgutachtens", sagt Schnitzler. Da eine mögliche Eröffnung des Flipper-Museums wegen der ungeklärten Vergnügungssteuerfrage ohnehin in den Sternen steht, verzichtet Schnitzler darauf. "Auch ein Brandschutzgutachten kostet schließlich Geld."

Schnitzler möchte jetzt abwarten, ob sich die Stadt doch noch bewegt. Das Problem aus Sicht der Verwaltung: Schnitzler würde den Besuchern des Flipper-Museums gerne die Möglichkeit geben, die Geräte dort auch testen zu können. Stadtsprecher Andreas Sterken hatte jedoch bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass die Flipper der Vergnügungssteuer unterliegen würden, sobald die Besucher daran spielen könnten. Aus dem Rathaus gab es daher den Vorschlag, der Initiator möge für das Museum einen gemeinnützigen Verein gründen, das Museum kostenfrei öffnen und die Geräte nicht zum Spielen freigeben. Schnitzler sieht darin jedoch den Sinn ad absurdum geführt. "Die Besucher sollen einen vollständigen Einblick in die Technik und die Raffinesse der Flipper bekommen", sagt er. "Dazu gehört, dass an den Geräten auch gespielt werden kann."

Die Flipperautomaten traten nach dem Zweiten Weltkrieg ihren Siegeszug an und haben spätestens seit den 1960er Jahren ihren festen Platz in der Jugendkultur. Die Vorgänger - sogenannte Pinballspiele - gab es jedoch bereits deutlich früher. Ihre Wurzeln reichen sogar bis ins 18. Jahrhundert zurück. Einen Überblick bietet zum Beispiel das "Deutsche Flippermuseum", das 2006 im rheinland-pfälzischen Neuwied eröffnet wurde.

(NGZ)
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