Grevenbroich Dorfkonferenz: Kreisel hat höchste Priorität

Grevenbroich · Bürgerbeteiligung zur Erstellung eines Dorfentwicklungsplans endet. Höchste Priorität hat in Frimmersdorf der Bau eines Kreisverkehrs.

Vor fast genau einem Jahr haben sich die Frimmersdorfer zur ersten Dorfkonferenz getroffen, um die Stärken und Schwächen ihres Ortes gemeinsam herauszuarbeiten. Und um ein Ziel zu formulieren, wie sich ihr Ortsteil in Zukunft entwickeln soll. Drei Arbeitsgruppen haben dieses Ziel gemeinsam mit Dorfplanerin Nathalie Franzen konkretisiert - jetzt fand die Bürgerbeteiligung zum Dorfentwicklungsplan mit der zweiten Konferenz ihren Abschluss.

Das Ergebnis: Drei Projekte liegen den Frimmersdorfern in Sachen Dorfentwicklung besonders am Herzen. An erster Stelle steht der Bau eines Kreisverkehrs an der tückischen "Sparkassen-Kreuzung", dann die Schaffung einer neuen Halle für Veranstaltungen als Ersatz für die abgebrochene "Erfthalle" und neue Freizeitmöglichkeiten für Jugendliche im Ort.

Mit am Tisch saß bei der zweiten Konferenz im Torhaus neben Vertretern der Fachbereiche auch Bürgermeisterin Ursula Kwasny, die die Bürger bei der Umsetzung der Maßnahmen um Geduld bat. Auch sie favorisiert den Kreisel als eine der wichtigsten Maßnahmen im Ort. "Technisch ist der umsetzbar. Es liegen sogar schon erste Pläne vor. Doch wir brauchen Zeit, um die Baumaßnahme einzuleiten", sagte Kwasny, der in vielerlei Hinsicht wegen der schlechten finanziellen Lage der Stadt die Hände gebunden sind: "Der Kreisel kostet in etwa 200 000 Euro. Um dieses Geld aufbringen zu können, brauchen wir Hilfe von außen." Fünf Straßen treffen im Ortskern von Frimmersdorf aufeinander - "das ist einer der gefährlichsten Punkte", betonte Willibert Müller, der die zweite Konferenz gemeinsam mit rund 30 anderen Bürgern gespannt verfolgte. Er selbst beteiligte sich aktiv in der AG "Planung und Infrastruktur". Jetzt wird der Dorfentwicklungsplan, den die Bürger, Stadt- und Vereinsvertreter in den vergangenen zwölf Monaten in drei Arbeitsgruppen in eine Zielrichtung gelenkt hatten, von Dorfplanerin Nathalie Franzen aus Rheinland-Pfalz fertiggestellt. "Was folgt, ist die Abstimmung mit der Stadt und den Behörden auf Kreisebene", sagte die Geografin, die ab Januar auch in Neurath tätig werden wird.

Der fertige Dorfentwicklungsplan für Frimmersdorf geht dann in den Planungsausschuss des Stadtrates und soll von da an als Orientierung für künftige Maßnahmen im Ort dienen. Doch die Stadt ist nicht an den Plan gebunden - eine Tatsache, die auch bei der zweiten Dorfkonferenz am Montagabend für Diskussionsstoff sorgte. "Wir haben jedoch einen neuen Arbeitskreis aus 16 Bürgern gegründet, die am Ball bleiben und bei der Stadt nachhaken werden", erklärte Franzen.

Doch auch das Thema "Ersatz für die Erfthalle" kam bei der Konferenz wieder auf. Auch nach Jahren schlägt es noch hohe Wellen, und eine vergleichbare Alternative ist noch nicht in Sicht. Immerhin: Die Kirchengemeinde baut ein neues Pfarrheim für gut 100 Personen, das Bürgern künftig als Treffpunkt und auch für nicht-kirchliche Veranstaltungen zur Verfügung stehen soll.

(NGZ)
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