RWE unterzeichnet Vertrag mit drei Hauptschulen Aus der Klasse an die Werkbank

RWE unterzeichnet Vertrag mit drei Hauptschulen · Von Daniela Buschkamp

Von Daniela Buschkamp

"Glück auf" war am Freitag der am häufigsten gehörte Gruß im RWE-Rheinbraun-Ausbildungszentrum am "Langer Weg". Das RWE-Rheinbraun-Orchester überbrachte den traditionellen Gruß der Bergleute musikalisch, die drei Hauptschul-Vertreter aus Grevenbroich und Jüchen sowie Hans-Ferdi Koch, Leiter für Aus- und Weiterbildung bei RWE-Rheinbraun, besiegelten damit den neuen Kooperationsvertrag über eine Lernpatenschaft.

Ziel ist es, Projekte zu fördern, Betriebspraktika anzubieten und die Hauptschüler über die Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren. "Handlungsorientierung", "Schlüsselqualifikationen" und "Öffnung von Schule" waren die pädagogischen Fachbegriffe, die mit der neuen Lernpatenschaft zwischen RWE-Rheinbraun, der Ganztagshauptschule Hochneukirch, der Gemeinschaftshauptschule Gustorf und der Hans-Sachs-Schule in Zukunft mit Leben gefüllt werden sollen. "Dieser Vertrag ist ein Beispiel für eine Umsetzung vor Ort", würdigte Werner Fritsche, stellvertretender Schulleiter der GTHS Hochneukirch. Hans-Ferdi Koch bezeichnete diesen Freitag als "ganz besonderen Tag", er lobte die Vereinbarung als "Bündnis für die Jugend".

Schulamtsdirektor Dieter Reich nannte die Entscheidung, den Lernort Schule und die betriebliche Praxis miteinander zu verknüpfen, auch deswegen sinnvoll, weil Schüler dann die Bedeutung der Lerninhalte für den Beruf - für ihr späteres Leben - erkennen. Auch Jüchens Bürgermeister Rudi Schmitz war sich mit seinem Grevenbroicher Amtskollegen Theo Hoer einig: "Dies ist ein richtiger Schritt in die richtige Richtung." Die neue Kooperation regelt Betriebspraktika für Schüler und Lehrer. Für beide Partner - RWE Rheinbraun und die beteiligten Hauptschulen - bedeutet sie eine Öffnung. Lernprojekte in den Bereichen Metall- und Elektrotechnik sowie Mechatronik werden für die Schüler in den Klassenräumen, aber auch vor Ort im Unternehmen angeboten.

Weiterhin können sie die verschiedenen Ausbildungsberufe bei RWE Rheinbraun in Betriebspraktika kennen lernen. Eine Möglichkeit, die auch für die Hauptschullehrer besteht. Einer, der den Wechsel aus dem Klassenzimmer zur Werkbank für "eine wichtige Erfahrung" hält, ist Hans Josef Schnitzler. Der 52-jährige Pädagoge der Hans-Sachs-Schule testete für eine Woche seine Fähigkeiten im Bereich Mechanik. "Mathematik, die im Bereich Elektro unverzichtbar ist, ist nicht so mein Fall", sagt der Wirtschaftslehrer, Deutsch, Englisch- und Religionslehrer.

Das handwerkliche Arbeiten liege ihm eher, daher die Entscheidung für die Woche an der Werkbank: "Ich hatte Aufgaben wie andere Auszubildende und musste Werkstücke anfertigen." Schnitzler hält es für wichtig, Erfahrungen "vor Ort" zu sammeln, die dann im Unterricht weiter gegeben werden. Dass Projektarbeit Spaß machen kann, zeigten Tracy Sablonski und Kevin Krüger von der GTHS Hochneukirch. Sie stellten einen Jahreszeiten-Kalender mit eigenen Fotos vor - darunter auch eines vom Mammutbaum, dem Ausgangsstoff für Braunkohle.

(NGZ)
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