Goch St. Marien wieder mit einem Jugendtreff

Goch · Über ein Jahr lang war der Treffpunkt an der Amsterdamer Straße in Kevelaer geschlossen. Jetzt gibt es wieder eine offene Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene. Das Konzept bleibt unverändert bestehen wie bisher.

 Freude pur bei Mark Holtmann, Marcel Bode, Mario Stolzenberg, Kaplan Hendrik Wenning und Thomas Reykers (v.l.).

Freude pur bei Mark Holtmann, Marcel Bode, Mario Stolzenberg, Kaplan Hendrik Wenning und Thomas Reykers (v.l.).

Foto: OLaf Ostermann

An dem jahrhundertealten Ensemble weist derzeit nicht viel auf das hin, was sich hinter dem Portal befindet: nämlich nicht nur die Basilikamusik, sondern auch der Jugendraum der katholischen Pfarrgemeinde St. Marien. Der Anbau an das Priesterhaus hat lange Zeit an jedem Donnerstagabend für die Jugend bereit gestanden - bis Thomas Reykers, der "Leiter" des Treffs, aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand. Zumindest nicht alleine. Aber jetzt hat der junge Rettungssanitäter drei junge Männer gefunden, die ihn unterstützen wollen. Einer von dreien, so die Überzeugung, wird von jetzt an an jedem Donnerstag Zeit haben, den Jugendtreff an der Amsterdamer Straße zu öffnen und die Theke zu organisieren. Heute geht es los: Ab 19 Uhr (eine Stunde ist "Happy Hour") bis 23 Uhr. Jeder Mensch ab 14 Jahren ist willkommen.

Den Raum wieder in Betrieb zu nehmen, war auch St. Mariens neuem Kaplan Hendrik Wenning wichtig. "Es gab immer die Perspektive, den Treff wieder zu öffnen, aber es hat leider eine Weile gedauert", erklärt er. Umso wichtiger ist Wenning, dass es nun weitergehen kann mit der offenen Jugendarbeit, die ganz bestimmt nicht dazu da sein soll, Messdiener zu werben. "Wir sehen darin eher eine karitative Aufgabe; Kevelaers Jugend soll einen Ort haben, wo sie zwanglos zusammenkommen, Billard spielen oder Kickern und dazu ein Bier trinken kann." Ausdrücklich ist an die etwas älteren Jugendlichen gedacht. An die, für die man kein Programm machen muss, auf die kein Pädagoge "aufpassen" muss.

Der Raum liegt zwischen Basilika-Musikschule und Johanneskapelle und weist eine Ausstattung auf, die Kultstatus hat. Zwischen dem Fußboden und der hohen Decke ist viel Platz, den Generationen von Jugendlichen nach ihrem Geschmack dekoriert haben. Da passen Bier- und Colawerbung, ein Billardtisch mit Jugendstil-Lampe, ein Hirschgeweih und ein Kreuz (in Anlehnung an Hubertus) gut zueinander. Man ist optimistisch, dass die Pfarrei bald noch den ersehnten neuen Kicker stiften wird. Vielleicht auch einen größeren Fernseher für (zum Beispiel) sportliche Großereignisse.

Mario Stolzenberg hat den Treff lange Jahre selbst besucht und übernimmt nun gemeinsam mit Thomas Reykers, Marcel Bode und Mark Holtmann die Aufsicht. An dem Konzept wollen die Jungs nichts ändern, es hat sich schließlich bewährt. Die Tür bleibt auch offen, wenn alle anderen städtischen Jugendtreffs geschlossen sind.

Die Angebote der Kirchengemeinden haben keinen unmittelbaren Einfluss auf die städtischen Leistungen, lässt Jugenddezernent Marc Buchholz ausrichten. Die Abteilung Jugend hält seit Jahren im "Kompass" Angebote für Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen vor. Das tut sie unabhängig davon, was die katholische oder evangelische Kirche vorhält. Sie schließen zeitlich an die Nachmittagsbetreuung an, die die Stadt für die Schulen im Jugendzentrum anbietet - der "Kompass" liegt gleich hinter dem Schulzentrum. Damit auch der Nachwuchs in den Ortsteilen nicht auf die Vereine allein angewiesen ist, werden in den "Dörfern" weitere Jugendräume vorgehalten.

(RP)
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