Goch/Geldern Schaustellerverband rechnet mit einer schwierigen Saison

Goch/Geldern · Genau 56 Jahre ist es her, als sich der Schaustellerverband Kleve-Geldern gründete. Grund genug, um den Geburtstag gemeinsam zu feiern. In der Gelderner "Lindenstube" kamen alle Mitgliedsvereine sowie Gönner und befreundete Verbände und Vereine aus der näheren Umgebung, dem Ruhrgebiet und aus dem Paderborner Raum zusammen, um sich und die Branche zu feiern.

Verbandsvorsitzende Bettina Hebben betonte, dass die derzeitige Lage zufriedenstellend sei. "Dem Verband geht es an und für sich ganz gut." Wie sich jedoch die Zukunft entwickeln wird, sei schwer abzuschätzen. "Das hängt immer von der Art des Betriebes ab", sagte Hebben, die selbst einen Imbissbetrieb führt. Vieles hänge vom Wetter ab, und ob es parallel stattfindende Großveranstaltungen gebe. "In diesem Jahr wird es wahrscheinlich etwas schwieriger für die Schaustellerbetriebe, weil zeitgleich zur Kirmessaison die Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet", erklärte die Verbandsvorsitzende. Traditionsgemäß kämen dann weniger Besucher zu den jeweiligen Kirmessen. Immerhin funktioniere die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Stadtverwaltungen harmonisch. "Und wir Schausteller untereinander verstehen uns auch gut. Obwohl wir alle Konkurrenten sind, sind wir wie eine große Familie", sagte Hebben.

Nicht ganz so optimistisch sieht Mark Eul die Zukunft des Gewerbes. Er betreibt mit seinem Unternehmen mehrere Fahrgeschäfte. Eul sieht sich mit immer weiter ansteigenden Strompreisen konfrontiert. "Ich kann es nicht nachvollziehen, dass in Geldern unterschiedliche Strompreise in unterschiedlichen Gebieten verlangt werden. Im Industriegebiet sind sie deutlich niedriger als in der Innenstadt", sagte Eul, der ebenfalls die immer komplexer werdende Bürokratie kritisiert. "Viele Genehmigungen müssen eingeholt werden. Und jetzt müssen wir auch noch eine neue EU-Sicherheitsrichtlinie umsetzen." Die gestiegenen Betriebskosten würden zwangsläufig zu höheren Ticketpreisen führen.

(RP)
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