Goch Hildegardishaus: Umzug in Liebfrauenkirche

Goch · Veraltet und viel zu klein geworden: Die Katholischen Kliniken möchten mit dem Gocher Hildegardishaus ins Liebfrauen-Kirchengebäude umziehen. Entgegen stehen könnte den Plänen nur noch der Denkmalschutz.

Ja, sie haben den ganz klaren Wunsch, dieses Gebäude herzurichten, für ihre Zwecke umzubauen und dabei zu erhalten. Dass machte für die Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) Alexander Noack, Assistent der Geschäftleitung, ganz deutlich. Ortstermin der Gocher Senioren-Union im Hildegardishaus am Wilhelm-Anton-Hospital: Vorstandsmitglieder um den "Chef" Wolfgang Pitz (die RP berichtete) besuchen nach und nach alle Gocher Senioren- und Pflegeeinrichtungen, haben dafür einen Fragen- und Themenkatalog erstellt, damit Vergleichbarkeit gewährleistet ist. Eines allerdings ist auch klar: Jedes der Häuser ist "unvergleichlich", hat seine Stärken, hat sich spezialisiert.

Schwer- und schwerstpflegebedürftig sind fast alle der 63 Bewohnerinnen und Bewohner des Hildegardishauses am Hospital. Alle Plätze sind belegt. Dennoch machte Alexander Noack beim Besuch der Senioren-Union deutlich: "Vergrößern" will das Haus sich nicht. Im Gegenteil: Beim Umbau der Liebfrauenkirche sei KKiKK bereit, auf bis zu fünf Plätze zu verzichten — wenn sich das Ganze dann noch rechne. Denn kostendeckend arbeiten muss das Haus wie alle anderen auch.

Baurechtliche Prüfung

Wolfgang Pitz: "Die Trägergesellschaft möchte noch in diesem Jahr mit dem Umbau der Liebfrauenkirche beginnen. Es ist klar, dass große Teile der Kirche dabei bestehen bleiben. Die baurechtliche Prüfung für den Umbau läuft zur Zeit. Wir hoffen, dass sie schnell voran geht. Denn das Gocher Krankenhaus braucht den Platz dringend, darum sollte das Hildegardishaus so rasch wie möglich umziehen."

Klar, so Wolfgang Pitz, sei dabei auch: "Es wäre sehr schön, wenn das Kirchengebäude auf diese Weise im Stadtbild erhalten bliebe und ebenso sinnvoll wie würdig genützt werden könnte. Daher begrüßen wir die Planungen sehr. Und wir hoffen auch, dass es nun keine Querschläge mehr geben wird." Querschläge — das könnte beispielsweise bedeuten, dass durch Denkmalschutz-Auflagen die Umgestaltung des Hauses zu teuer würde. Denn: Alle Baukosten werden ja in Form der so genannten Investitionskostenzuschüsse auf die späteren Bewohner umgelegt.

Egal wo — eine besondere Stärke des Hildegardishauses wird bleiben. Wolfgang Pitz: "Dort sind sage und schreibe 21 Ehrenamtliche tätig. Sonntags kommen zusätzlich Gaesdoncker Schüler, die die Bewohner zur Kirche begleiten, und Firmlinge der Arnold-Janssen-Schule machen ein Praktikum im Hildegardishaus. Dickes Lob an die Jugendlichen und ihre Erziehenden!" Das Leben lebenswerter machen: Da leisten die Ehrenamtlichen das, was das Team des Hauses so gar nicht leisten könnte. Wolfgang Pitz: "Die Betreuung der Demenzerkrankten nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Und die Zeit, die fehlt nach unserer Erfahrung oft auch deshalb, weil der bürokratische Aufwand in der Altenpflege extrem hoch ist. Ein Umstand, der in allen Häusern kritisiert wurde!"

(RP)
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