Goch Berufsschule: viele Autos - wenig Platz

Goch · Die Seitenstraßen rund um die Kreisberufsschule sind vormittags zugeparkt. Angesichts der Schülerzahl reichen die Plätze an der Arnold-Janssen-Schule und der Mühlenstraße nicht. Anwohner klagen über zugeparkte Einfahrten.

 Die Hausordnung der Berufsschule besagt, dass der Parkplatz auf dem Gelände "für Lehrer, Anlieferer und Gäste freizuhalten ist".

Die Hausordnung der Berufsschule besagt, dass der Parkplatz auf dem Gelände "für Lehrer, Anlieferer und Gäste freizuhalten ist".

Foto: GOTTFRIED EVERS

Zugeparkt. Wieder alles zugeparkt. Erfolglos kurven einkaufswillige Kurzparker am Vormittag über den Kolpingplatz, die große Fläche vor dem Tertiarinnenkloster in Goch. Nein, einen freien Parkplatz gibt es hier nicht.

Ortswechsel. Zugeparkt. Mal wieder. Waltraud Linders zeigt schimpfend auf die Einfahrt. "Tag und Nacht freihalten", dieses Schild findet bei Berufsschülern immer wieder wenig Beachtung. "Mein Sohn traut sich gar nicht, sein Auto in die Einfahrt zu stellen. Wenn er morgens in aller Herrgottsfrühe zur Arbeit muss, hat er Angst, dass uns wieder mal jemand die Einfahrt zugeparkt hat." Mit einem Abschleppdienst zu drohen hilft da wenig. Wer sich die Einfahrt auf diese Weise freimachen lässt, der bleibt schließlich erst mal auf den Kosten sitzen und muss sie sich im Ernstfall bei demjenigen, der besagte Einfahrt zugeparkt hat, einklagen. Das Haus der Familie liegt an der Peterstraße. Auch die ist vormittags zugeparkt. Nachmittags sieht das zwar schon anders aus, und in den Ferien, so wie jetzt also, sowieso — doch das Alltagsproblem bleibt.

Der Grund für den "Parkdruck": Die Kreisberufsschule Kleve, Nebenstelle Goch. Sie liegt mitten in der Stadt, in der Nachbarschaft der Arnold-Janssen-Schule, an der Jakobstraße. Und sie hat ein großes Einzugsgebiet: den Kreis Kleve eben. Und das wiederum hat zur Folge, dass die meisten der Schüler mit dem Pkw zu den Unterrichtstagen nach Goch kommen.

Platz auf dem Gelände? Fehlanzeige. Im Gegenteil: Für die Berufsschule gibt es eine Hausordnung. Und die hat wiederum den Unterpunkt "Fahrzeugunterbringung". Da steht drin: "Pkw sind auf den Parkplätzen an der Mühlenstraße (P 1) und Arnold-Janssen-Straße (P 2) abzustellen. Der Parkplatz auf dem Schulgelände ist für Lehrer, Anlieferer und Gäste freizuhalten."

Beide Plätze reichen aber längst nicht aus. So kommt es, dass nicht nur die Fläche zwischen Kolpinghaus und Pfarrkirche während der Unterrichtszeit voll ausgelastet und für andere Nutzer als Berufsschüler nicht zur Verfügung steht. Es werden auch die kleinen Straßen rund um die Schule täglich zugeparkt. "Ja, wir kennen das Problem", sagt Ruth Keuken, Sprecherin des Kreises Kleve.

Sie berichtet, auch sie selbst ganz persönlich kenne es, nämlich aus ihrer eigenen Schulzeit. Schon damals sei das Parken im Bereich der Schule in Goch problematisch gewesen. Dabei habe der Kreis sich — weil es eben bekannt sei — ja auch um Entlastung bemüht. "Im Bereich der Arnold-Janssen-Schule haben wir Parkplätze geschaffen." Die, die in der Hausordnung ja auch ausdrücklich erwähnt werden. "Aber uns ist klar, dass das nach wie vor nicht reicht." Der große Bedarf sei schlicht der Tatsache geschuldet, dass so viele Schüler mit Autos zum Unterricht kommen müssten.

Auf dem Gelände selbst gebe es, so Keuken weiter, keine Möglichkeiten, weitere Parkplätze zu schaffen. Dabei gehe es dann gar nicht mal allein (wie verdrossene Anwohner vermuten) um den Erhalt von Grünflächen und alten Bäumen. Keuken: "Der Schulhof ist im Verhältnis zur Zahl der Schüler schon jetzt wahrlich nicht zu groß." Darum gebe es auch nicht die Option, ihn für (ohnehin nicht ausreichende) Parkplätze zu verkleinern.

Bekannt ist das Problem bei der Stadt Goch ebenfalls. Aber eine Lösung gibt es auch hier nicht. Immerhin diese, aus Sicht der Schüler erfreuliche: Gebührenfrei bleibt das Parken auf dem Kolpingplatz auch weiterhin.

(RP)
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