Wersten Anwohner werden nicht mehr zugeparkt

Wersten · Am Cronenberger Weg sind die Autos der Leasing-Firma inzwischen verschwunden.

 Das Ehepaar Elvira und Horst Wolf (l.) und Nachbarin Christina Janßen sowie Bezirksverwaltungschef Nils Dolle (2.v.) und Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf(r.) freuen sich, dass die Wege nicht erh zugeparkt sind.

Das Ehepaar Elvira und Horst Wolf (l.) und Nachbarin Christina Janßen sowie Bezirksverwaltungschef Nils Dolle (2.v.) und Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf(r.) freuen sich, dass die Wege nicht erh zugeparkt sind.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

Rund um das Viertel um den Cronenberger Weg, Röntgenweg, Wiesdorfer Straße und Umgebung parkten lange Zeit Autos Einfahrten und Hauszugängen zu. Darüber beklagten sich die Anwohner gegenüber unserer Redaktion - nicht zuletzt, weil laut Verkehrschildern eigentlich nur "Anlieger frei" einfahren sollen. Jetzt ist wird keiner mehr zugeparkt.

Für für das Parkplatz-Chaos sorgten vornehmlich gut 30 Fahrzeuge, die das an der Wiesdorfer Straße beheimatete Unternehmen "die Autodienstleister" oft tage-, manchmal auch wochenlang im öffentlichen Raum abstellte. "Unsere Einfahrt wird zu geparkt. Andere Fahrzeuge werden wochenlang nicht bewegt", klagte Anwohnerin Katja Reinhold und bestätigte, das dies kein neues Problem sei. Die abgestellten Pkw seien für die Nachbarschaft erkennbar, weil alle das Kennzeichen NE-ME oder KEH... haben. Selbst Handwerker, die dort zu arbeiten hatten, fanden die Parkplatzsituation problematisch.

Doch seit der Veröffentlichung von unserer Redaktion ist der Spuk offensichtlich vorüber. Auch Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf und Nils Dolle, der Leiter der Bezirksverwaltungsstelle 9, hatten sich ein Bild von der Situation gemacht. Anwohner Horst Wolf sah Lösungsmöglichkeiten: "Vielleicht kann man den Parkraum ab 17 Uhr als Anwohnerparken nutzbar machen." Doch jetzt gestand Wolf unserer Redaktion: "Am besten bleibt es so, wie es in der vergangenen Woche war. Wir konnten unsere Einfahrten problemlos nutzen."

Dem derzeitigen Frieden traut Wolfs Frau Elvira dagegen noch nicht. "Mal abwarten, ob das auch diese so bleibt oder ob es nur eine Momentaufnahme ist. Dabei ist ja eigentlich klar, das hier die Durchfahrt nur für Anlieger frei ist."

Günter Steven vom Röntgenweg ist zufrieden. Zwar konnten Ordnungsamt und Amt für Verkehrmanagement - trotz der "Anlieger-frei-Schilder" nicht helfen. "Doch jetzt, nach den Artikeln in der Zeitung, parkt plötzlich kein Auto der besagten Firma mehr hier", freut er sich. "Alle Bewohner kommen in ihre Einfahrten, können mit Einkaufstüten ihre Gartentore passieren und haben ungehinderten Zugang zu den Häusern. Es ist, wie es sein sollte." Christina Janßen vom Cronenberger Weg erklärte zuletzt: "Die Nachbarschaft ist erbost. Aus unserer Sicht nimmt uns ein Gewerbetreibender einfach Parkplätze weg." Besonders störend empfanden alle, dass die Autos nicht nur kurz parken. Den Kontakt mit "die Autodienstleister" hatte die Nachbarschaft mehrfach gesucht. "Die Firma hielt unsere Kritik für unangebracht", erklärt Horst Wolf. "Nur am Afang gab es Flugblätter mit der Information, an wen wir uns wenden können, wenn wir zu geparkt werden", sagt Christina Janßen.

Die Beschwerden waren Hartmut Siwitza von "die Autodienstleister" bekannt. Er sagte: "Wir sprechen auch mit den Einzelnen". Es handele sich bei den abgestellten Pkw um Fahrzeuge aus dem Kundenbestand, die bearbeitet werden. Leasingfahrzeuge beispielsweise. "Wir haben ein Recht, dass ein zugelassenes Auto, das versichert ist und worauf Steuer entrichtet wird, im öffentlichen Raum stehen darf", behauptet er. "Wir betreiben unser Geschäft nicht zu Lasten der Anwohner."

Das sahen die Anwohner des Werstener Viertels ganz anders. Nicht zuletzt auch wegen der Beschilderung an den Zufahrtsstraße des Viertels und der Schwierigkeiten für eigene Besucher, selbst an Wochenenden einen Parkplatz zu finden. Aber, so freuen sich die Bewohner nach gut einer Woche der Parkraum-Entspannung: "Das scheint ja Vergangenheit zu sein. So sollte es bleiben."

Wobei der ein oder andere Nachbar glaubt, dass die Ämter gerade deswegen hätten etwas unternehmen können...

(RP)
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