Lokalsport Nieukerk: OGS und Vereine kooperieren

Nieukerk · Der Offenen Ganztag der Mariengrundschule Nieukerk und der TSV bringen Kinder gemeinsam in Bewegung.

Einzigartig sei das, was da besiegelt worden ist, freut sich Tobias Kleinebrahm, Pressesprecher der Caritas Geldern-Kevelaer. Unterschrieben wurde am Montag der Kooperationsvertrag zwischen dem Offenen Ganztag der Mariengrundschule Nieukerk und dem TSV Nieukerk.

Den Stein ins Rollen gebracht, hatte Übungsleiterin und Tanz- und Bewegungspädagogin Ellen Albertz. "Es gibt Vereine, die sehen im Offenen Ganztag eine Konkurrenz. Dabei machen wir doch dasselbe", sagt die Übungsleiterin. Die Kooperation führt Interessen beider Seiten zusammen. Das Besondere ist, das die Sportangebote des Offenen Ganztags ab November nicht nur für die Kinder des Ganztags gelten. "Klassisch ist, dass ein Übungsleiter in die Schule kommt und ein Angebot macht. Schöner ist das offene Angebot, bei dem keiner ausgeschlossen wird", erklärt Sarah Nienhuys vom Kreissportbund (KSB) Kleve.

Tanz- und Übungsleiterin Albertz hat einfach nur ihre Erfahrungen ungesetzt. "Wenn wir draußen getanzt haben, standen zahlreiche Kinder am Zaun und haben gefragt, ob sie mitmachen können", erinnert sich Albertz. Jetzt kann sie die mit gutem Gewissen dazuholen, denn das Ganze ist auch immer eine versicherungstechnische Frage.

Ab dem 11. November gibt es ein Angebot im Offenen Ganztag, das für alle Kinder gilt, die Lust an Bewegung haben. Mittwochs von 14.45 bis 16 Uhr gibt es das Angebot Bewegung, Spiel und Spaß (BESS) und freitags von 15 bis 16 Uhr eine Tanz-AG, die ausdrücklich nicht nur für Mädchen ist. Im Tanz finden sich auch Elemente von Hip-Hop und Streetdance.

Kinder, die nicht im Offenen Ganztag angemeldet sind, dürfen dennoch das Angebot ausprobieren. Wollen sie dauerhaft bleiben, ist das mit einer Mitgliedschaft im TSV Nieukerk verbunden. Die kostet sechs Euro im Monat. Der Vorsitzende des TSV, Stephan Straetmans, betont die Vorteile: Ortsnähe und Breitensportangebot für kleines Geld. Mitglied sein bedeutet auch, dass die Kinder die anderen Angebote des Vereins, wie zum Beispiel Rollschuhfahren, nutzen können. Für Übungsleiterin Albertz ist es wichtig, dass die Kinder im Verein eine Gemeinschaft haben, zu der sie sich zugehörig fühlen. Hanneke Hellmann, Sportjugend-Vorsitzende beim KSB, betätigt, dass in Zeiten, in denen viele Familien auseinanderbrechen, der Verein eine Ersatzfamilie ist. "Das Vereinsleben ist wichtig, das müssen wir wieder vermitteln."

Mit der Kooperation mit dem Ganztag hat der TSV Nieukerk einen entscheidenden Schritt getan. Sarah Nienhuys vom KSB Kleve hofft, dass das Beispiel Schule macht. "Die Zusammenarbeit von Schule und Vereinen kann ruhig noch mehr werden. Es wäre schön, wenn gerade auch in der Sekundarstufe I mehr Kooperationen entstehen", sagt sie.

Hellmann betont, welche positiven Effekte sich daraus für das Schulleben ergeben. "Die Kinder können besser lernen, wenn sie viel Sport machen." Gerne würde sie auch Skaten als Sport im Ganztag sehen. Einziges Problem: Das Angebot steht und fällt mit den Übungsleitern. Dies bestätigt auch TSV-Vorsitzender Stephan Straetmans: "15 bis 16 Uhr ist eine schwierige Zeit. Wir leben vom Ehrenamt und zu dieser Zeit sind viele Übungsleiter noch arbeiten." Dennoch, der erste Schritt in die Schule ist getan, und vielleicht auch der erste Schritt von Kindern ins Vereinsleben.

(bimo)
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