Gelderland Sekundarschule: Das ist geplant

Gelderland · Nach dem Schulkonsens auf Landesebene werden Sekundarschulen wahrscheinlich ab dem kommenden Jahr eingeführt. Während in Straelen schon Eltern befragt werden sollen, will Geldern abwarten.

Noch ist das Gesetz zur Einführung der Sekundarschule nicht verabschiedet. Doch in vielen Kommunen gibt es schon recht genaue Pläne, ob und wie die neue Schulform eingeführt wird.

In Issum und Kerken sind sich die Politiker einig, dass eine Sekundarschule entstehen soll. Denn nur so könne eine weiterführende Schule in beiden Kommunen erhalten bleiben. Unterschiedliche Auffassungen gibt es in Issum, welche Form gewählt werden soll.

Im Schulausschuss hatte sich die CDU durchgesetzt, die horizontale Form zu verwirklichen (die jüngeren Schüler an einem Standort, die älteren am anderen). SPD und FDP sehen das anders. Die Liberalen sprechen gar von einer Gefährdung des Schulstandortes Issum. Das Verhalten der CDU stieß auch in Kerken auf Unverständnis.

Partner in der Bildungspolitik

Durch den Hauptschulzweckverband sind Straelen und Wachtendonk schon seit mehr als drei Jahren Partner in der Bildungspolitik. Die Zusammenarbeit wollen beide Kommunen mit der Sekundarschule fortsetzen. Intern funktioniert das Verhältnis gut. Und beide Partner gehen davon aus, so Straelens zuständiger Dezernent Dietmar Maaßen, dass von den Nachbarkommunen Zustimmung kommt. Informelle Gespräche ließen zumindest nichts anderes vermuten. "Ein Veto würde das Ganze erschweren", so Maaßen.

Denn wenn eine Kommune die Sekundarschule einführen will, darf es von den Nachbarn keinen Widerspruch geben. Sollte der erfolgen, dann muss eine Kommission eingesetzt werden, um eine Lösung zu finden.

Für das pädagogische Konzept mit den zwei Säulen Sekundarschule und Straelener Gymnasium gab es Applaus, zuletzt in der jüngsten Sitzung des Straelener Ausschusses für Bürgerdienste. Auch das Raumkonzept passt. Laut Maaßen sollen drei Züge in Straelen untergebracht werden, zwei Züge in Wachtendonk. Dafür wären 125 Anmeldungen nötig.

Das Elterninteresse soll durch eine Befragung in Straelen und Wachtendonk bis zu den Herbstferien abgeklopft werden. Ein Beratungsgespräch mit der Bezirksregierung ist angesetzt. In einer weiteren Ausschuss-Sitzung wollen die Straelener dann am Dienstag, 15. November, erneut beraten.

Gelderns Bürgermeister Ulrich Janssen hatte sich im Rat bereits fragen lassen müssen, warum es in den Nachbarkommunen schon Sekundarschul-Bestrebungen gebe, nicht aber in Geldern.

Janssen bleibt mit Blick auf das Schulangebot in seiner Stadt betont gelassen. Auch bezüglich der Aktivitäten in den Nachbarkommunen. Er befürchtet, dass es zu einem "riesigen Durcheinander" kommen könnte, wenn im Februar die Anmeldungen für geplante Sekundarschulen nicht ausreichen. "Kriegen die die Zahlen nicht zusammen, findet die Sekundarschule dort nicht statt", sagt Janssen — und das mit einer nur sehr kurzen Vorlaufzeit.

Er sei sich recht sicher, dass es nicht genügend Schüler für drei Sekundarschulen in der Region gibt. Er will beobachten, wie die Einführung in den anderen Kommunen funktioniert. "Ich bin nicht bereit zu Experimenten auf dem Rücken der Schüler", sagt Janssen.

(RP/jul)
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