Bereits der erste Besuch einer Anwohnerin habe ihn verärgert. "Ich will erst einmal mit Ihnen reden, bevor ich an die Öffentlichkeit gehe", soll sie gesagt haben. Trotz Verärgerung und Terminnot sah sich der Landwirt die Stelle an. "Ein komplettes Roden kam nicht in Frage, dann hätte ich einen Verlust von mehr als 500 Euro zu verzeichnen gehabt", argumentiert Bissels. Deshalb machte er sich die Mühe und schnitt den Mais etwa einen Meter bis zu den Maiskolben herunter.

"So entstand zwar noch kein optimales Sichtfeld. Aber die Straße war rund 20 Meter besser einzusehen", berichtet der Landwirt. Außerdem seien während seiner Arbeitszeit von gut einer Stunde mal gerade zwei Autos in die Krumme Straße eingebogen.

Außerdem hätte Ludger Bissels von den Anwohner erwartet, dass sie ein nochmaliges Gespräch mit ihm gesucht hätte um gemeinsam nach Verbessertungen zu suchen, ohne sofort die Öffentlichkeit einzuschalten. "Reden ist besser, als sofort Druck auszuüben", ist seine Devise. Zum Thema "Blühstreifen", den die Anwohner statt des Mais' bevorzugt hätten, machte der stellvertretende Ortslandwirt deutlich, dass diese Aktion alleine auf Initiative der Bauern beruhe. "Wir haben unser Land und das Saatgut für dieses Experiment zur Verfügung gestellt, das mit dem Nabu abgesprochen war. Hinzu kam auch noch unser Arbeitseinsatz", verdeutlichte Bissels sein Engagement und das seiner Berufskollegen, um etwas in Sachen positiver Öffentlichkeitsarbeit zu unternehmen.