Erkelenz Sicher mit dem Bus unterwegs sein

Erkelenz · Die Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Keyenberg besuchten gestern die Winnie-West-Busschule. Polizeihauptkommissar Bert Roob und Busfahrer Heinz Lechner unternahmen eine wichtige Fahrt mit den Kindern.

 Verkehrssicherheitsberater Bert Roob zeigt den Kindern, wie man richtig und sicher mit dem Bus fährt. Wichtig: Mit beiden Händen gut festhalten.

Verkehrssicherheitsberater Bert Roob zeigt den Kindern, wie man richtig und sicher mit dem Bus fährt. Wichtig: Mit beiden Händen gut festhalten.

Foto: JÜRGEN LAASER

Im Zeitlupentempo lässt sich Bert Roob auf die beiden Mädchen fallen. Er demonstriert eindrucksvoll, was passiert wäre, wenn der Bus tatsächlich aus voller Fahrt abgebremst hätte — Roob hätte die beiden Vierklässlerinnen und sich selbst wohl schwer verletzt. Das beeindruckt die Schüler. Die Klasse 4a der Gemeinschaftsgrundschule in Keyenberg haben gestern besondere Gäste begrüßt. Bert Roob, Verkehrssicherheitsberater der Kreispolizeibehörde Heinsberg, und Heinz Lechner, Busfahrer der West Verkehr, gestalten einen besonderen Unterricht. Einen Unterricht, auf den Schulleiterin Hilde Kamerichs-Müller besonderen Wert legt.

Die Winnie-West-Busschule soll den Grundschülern zeigen, wie man sicher Bus fährt. "Ihr braucht noch euren Toni", ruft Bert Roob den Schülern zu, denn der spielt beim Busfahren eine ganz besondere Rolle. Die Klasse 4a, Bert Roob und Heinz Lechner kennen sich schon. Es ist nämlich nicht das erste Mal, dass die Kinder die Busschule besuchen. Für Roob und Lechner ist es nichts anderes als ein wichtiges Sicherheitstraining für die Keyenberger Grundschüler.

Diesmal jedoch darf Jolanda im Bus bleiben. Jolanda — das ist Roobs und Lechners "Freundin". Jolanda ist ein Dummy aus Schaumstoff in der Größe eines Kindes. Die 4a hat aus vergangenen Trainings schon gelernt, wofür Jolanda alles herhalten muss, denn Roob lässt sie immer und immer wieder von Lechner überfahren. Halten die Kinder an der Bushaltestelle zu wenig Abstand von der Straße, könnte der Fahrtwind des Busses die Kinder zu Fall bringen und sie schwer verletzten.

Gestern wussten die Kinder noch ganz genau, dass sie mindestens vier Gehwegplatten Abstand halten sollen. Dann öffnet Heinz Lechner die Tür. Bert Roob beobachtet, auf welche Weise die Kinder in den Bus steigen. Die meisten Kinder haben ihren Tornister mittlerweile nicht mehr auf dem Rücken, sondern in der Hand. Denn: "Toni gehört auf den Boden", so Roob. Dass das besser so ist, zeigt sich schon im ersten Bremsmanöver, das Heinz Lechner unternimmt. "Festhalten!", so kündigt er die Vollbremsung an. Die Kinder können sich so auf die Situation einstellen. Aber: "Das waren ja jetzt nur 30 Stundenkilometer. Im schlimmsten Fall können wir Fahrer die Vollbremsung ja nicht ankündigen", gibt Lechner zu bedenken.

Zuerst lässt Roob die Kinder im Gang des Busses stehen. Sie sollen sich mit beiden Händen festhalten, dabei sollen die Hände im Bereich zwischen Kopf und Bauch positioniert sein. Was ein lasches Festhalten an schlimmen Folgen ergeben würde, zeigt Roob dann eben im bereits genannten Zeitlupenfall auf die Kinder. So vergehen einige Bremstests, die die Kinder wieder mal ins Staunen versetzen. Auch das richtige Aussteigen will Roob sehen — den Toni in die Hand nehmen, sich festhalten, nach rechts und links schauen und aussteigen, so soll es sein. Viele Kleinigkeiten seien es, die das Busfahren viel sicherer machen, betont Roob abschließend.

(RP)
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