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Erkelenz Abschied vom Roten Kreuz

Erkelenz · Karl-Heinz Dobrowolski war fast 30 Jahre Kreisgeschäftsführer des Roten Kreuzes. Im nächsten Monat wird er offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Der Verlust des Rettungsdienstes prägt seinen Rückblick auf den Beruf.

Er ist der zweit-dienstälteste Geschäftsführer auf der Landesverbandsebene Nordrhein und hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt: Karl-Heinz Dobrowolski wurde am 1. Januar 1979 Kreisgeschäftsführer des Deutschen Roten Kreuzes. Zu diesem Zeitpunkt konnte er schon auf eine zehnjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Unfall- und Rettungstransportdienst zurückblicken. Jetzt hat er seinen Schreibtisch geräumt, an dem schon sein Nachfolger Wilfried Mercks sitzt. Im nächsten Monat wird der 58-jährige Dobrowolski, der aus gesundheitlichen Gründen in den Vorruhestand tritt, offiziell verabschiedet.

Das Aushängeschild

Wer auf eine fast drei Jahrzehnte lange Amtszeit zurückblicken kann, hat einiges zu erzählen. Dobrowolski auch – allerdings: Ihm blieb es nicht erspart, das „Gesicht und Aushängeschild“ des Roten Kreuzes zu verlieren. Dies geschah, als der Rettungsdienst, der seit seinem Bestehen in den Händen des DRK lag, zum Jahresanfang an die Malteser und Johanniter abgegeben werden musste. Und so erzählt der Erkelenzer denn auch sofort von der schwierigen Zeit der Entscheidung und den bis heute reichenden Auswirkungen, wenn man ihn nach den prägendsten Ereignissen seines Berufslebens fragt.

Finanziell habe dieser Verlust keine Nachteile mit sich gebracht, da das DRK in der Vergangenheit seine Leistungen stets eins zu eins mit dem Kreis abgerechnet habe. Aber neben dem Verlust der Arbeitsplätze und des Vorsitzenden leide auch das Ehrenamt darunter – bis heute. Zum einen habe das DRK ein Markenzeichen verloren, zum anderen gebe es aber auch ganz praktische Aspekte, denn heute sei das Rote Kreuz nicht mehr so wie zuvor in der Lage, den Ehrenamtlern beispielsweise im Katastrophenschutz praktische Erfahrungen beim Umgang mit Patienten vermitteln zu können. „Es sind schon einige Ehrenamtler, die wir verloren haben“, sagt Dobrowolski bedauernd.

Trotzdem sieht er das DRK auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt, und man werde sich bemühen, trotz der neuen Situation weitere Fördermitglieder und Ehrenamtler zu erreichen. Der Rettungsdienst sei zwar das Markenzeichen gewesen, das DRK aber auch auf vielen anderen Feldern tätig, die in der Öffentlichkeit nicht so sehr wahrgenommen würden wie der Rettungsdienst, aber großen und erfolgreichen Einsatz bedeuteten. Als einige wenige Beispiele nennt Dobrowolski 54 800 Einsätze jährlich im Fahrdienst, das Familienbildungswerk, den Blutspendedienst oder Essen auf Rädern und Hausnotrufdienst.

Aber noch einmal Rettungsdienst: In vier Jahren, bei der nächsten Ausschreibung, da will das DRK wieder mitmischen, sagt Dobrowolski.

(RP)
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