Emmerich Wird Albert Jansen wieder Ortsvorsteher?

Emmerich · BGE will Antrag auf Auflösung des Eltener Ortsausschusses stellen. Das könnte eine gute Nachricht für die CDU sein.

 4. November 2014: Der damalige Bürgermeister Johannes Diks nimmt die 803 Unterschriften für den Erhalt des Ortsvorsteherpostens entgegen. In der Sitzung gab es danach trotzdem 18 Stimmen für den Ortsausschuss. Genau die Zahl, die benötigt worden war.

4. November 2014: Der damalige Bürgermeister Johannes Diks nimmt die 803 Unterschriften für den Erhalt des Ortsvorsteherpostens entgegen. In der Sitzung gab es danach trotzdem 18 Stimmen für den Ortsausschuss. Genau die Zahl, die benötigt worden war.

Foto: Van Offern

Das ist eine faustdicke Überraschung für die Öffentlichkeit: Die Bürgergemeinschaft Emmerich (BGE) hat gestern einen Antrag zur Auflösung des Eltener Ortsausschusses angekündigt.

Der BGE-Fraktionsvorsitzende Gerd Bartels schreibt: "Leider hat die Idee Ortsausschuss nicht die Initialzündung für eine aktive und von Bürgern unterstützte kommunale Selbstverwaltung gebracht, die wir uns eigentlich von dieser Maßnahme erhofft hatten." Sollte die BGE also tatsächlich den Antrag stellen, wäre eine Mehrheit im Emmericher für die CDU denkbar, um nicht nur den Ortsausschuss aufzulösen, sondern wieder einen Ortsvorsteher zu installieren. Und der hieß in den vergangenen Jahren nach Rekordergebnissen für die CDU in Elten immer Albert (Batje) Jansen.

 Albert Jansen war Jahre eine feste Größe als Ortsvorsteher in Elten. Die CDU fuhr unter ihm Rekordergebnisse ein.

Albert Jansen war Jahre eine feste Größe als Ortsvorsteher in Elten. Die CDU fuhr unter ihm Rekordergebnisse ein.

Foto: van Offern Markus

Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren setzte die Eltener SPD noch Albert Jansen und mit ihm die CDU schachmatt, als sie es schaffte, mit der Hilfe der Bürgergemeinschaft eine Mehrheit zu organisieren, die sich für einen Ortsausschuss in Elten aussprach.

Die CDU tobte und initiierte eine Unterschriftenliste für den Ortsvorsteher, die mehr als 800 Eltener unterschrieben. Und intern gab es bei der Union auch Krach, weil sich der damalige CDU-Fraktionsvorsitzende Gerd Gertsen den Vorwurf anhören musste, nicht genügend unternommen zu haben, um die BGE auf die Seite der CDU zu ziehen. Denn der Ortsausschuss diente der SPD auch dazu, mit Blick auf die Kommunalwahlen die Union zu schwächen. Und das gelang ihr auch. Bekanntlich unterlag CDU-Bürgermeister Johannes Diks seinem Herausforderer Peter Hinze. Hinze war damals noch SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat. Als Drahtzieher galt damals übrigens nicht Hinze, sonder Sohni Wernicke, der Vorgänger von Albert Jansen im Amt des Eltener Ortsvorstehers. Im Ortsausschuss spielte er später allerdings keine wichtige Rolle mehr.

Ohnehin stellte sich nach kurzer Zeit heraus, dass der Ortsausschuss mit einem hohen personellen und finanziellem Aufwand verbunden ist. Wie schnell sich die Dinge dann letztlich in der Politik ändern, zeigt die gestrige Mail von Bartels: "Es fehlten die wichtigen politischen Impulse, die dieser Ausschuss zwingend hätte liefern müssen, wenn er über die "Erprobungsphase" hätte hinauskommen wollen. In der Praxis wurden daher in der Regel die Vorschläge der Verwaltung 1:1 übernommen. Hinzu kam die Tatsache, dass nach einem euphorischem Beginn mit einer ansehnlichen Anzahl von Besuchern das Bürgerinteresse am Ortsausschuss merklich nachgelassen hatte. Selbst die Initiatoren der Idee Ortsausschuss waren zuletzt nur noch sehr spärlich anzutreffen."

(ha)
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