Rees Tankstellen-Einbrecher legen Telefonnetz lahm

Rees · Die Täter, die den Tresor in der Avia-Tankstelle aufgebrochen haben, sind weiter flüchtig. Für ihren Einbruch hatten sie die Telefonleitung gekappt.

Rees: Tankstellen-Einbrecher legen Telefonnetz lahm
Foto: Kreispolizei

Ob die Täter die Tankstelle längere Zeit beobachtet hatten oder sich vor Ort genau auskannten, das kann die Polizei nicht sagen. Sicher ist, dass die unbekannten Räuber offenbar genau wussten, was sie machten. Wie berichtet, waren sie in der Nacht zu Sonntag in die Anlage an der Rauhen Straße eingedrungen. Sie hatten eine Tür zum Hintereingang des Gebäudes aufgehebelt und waren so in die Tankstelle gelangt. Im Lager brachen die Täter mit einer Flex den Tresor auf und entwendeten die Tageseinnahmen. Außerdem stahlen sie aus der Auslage verschiedene Tabakwaren.

Für ihre Tat hatten die Einbrecher so viel Zeit, weil sie zuvor dafür gesorgt hatten, dass die Alarmanlage nicht funktioniert. Wie die Polizei gestern berichtete, legten die Täter einen Telekom-Kasten lahm. "Wenn die Alarmanlage angeschlagen hätte, hätten die Räuber viel weniger Zeit für ihren Einbruch gehabt", sagt Polizeisprecher Michael Ermers. Dann wären sie wohl nicht in der Lage gewesen, den Tresor aufzubrechen.

Die Täter sind flüchtig. Zurückgelassen haben sie nicht nur ein Chaos in der Tankstelle, sondern auch massiven Ärger bei Bürgern in der Umgebung. Denn dass die Telekom-Leitung von den Räubern lahmgelegt wurde, hatte auch Auswirkungen auf Telefon und Internet. Ganz unmittelbar betroffen war die Lebenshilfe-Zentrale in Groin. Als die Mitarbeiter am Montag telefonieren wollten, blieb die Leitung tot. Auch wer versuchte, die Lebenshilfe zu erreichen, hörte nur ein Besetztzeichen. Auch das Internet funktionierte nicht. E-Mails gingen nicht raus, Nachrichten erreichen die Lebenshilfe nicht. "Das ist eine Beschränkung für unsere Arbeit", sagt Lebenshilfe-Sprecher Ole Engfeld. Schließlich hat die Lebenshilfe auch eine Reihe von Außenstellen, mit denen ein reger Austausch nötig ist. "Viele haben sich gewundert, dass bei uns immer besetzt ist", sagt Engfeld. Die Mitarbeiter versuchen, sich so gut es geht zu behelfen. Das heißt konkret: Momentan wird nur per Handy telefoniert. Denn die Reparatur der defekten Leitung zieht sich hin. Auch gestern war die Telefonverbindung zur Lebenshilfe immer noch tot und die Verwaltung nicht zu erreichen. Immerhin funktioniert seit Montagabend schon mal das Internet wieder. So konnte man auf diesem Wege Kunden und Klienten darauf hinweisen, dass es eine Störung der Anlage gibt. Wann die Lebenshilfe per Telefon wieder zu erreichen ist, sei offen, so Engfeld. Die Telekom sei informiert. Von dort hieß es, dass es zu einer Störung im Ortsnetzbereich Rees gekommen sei, weil der Kabelverzweiger beschädigt wurde. "Von der Störung waren Telefon, Internet und TV betroffen. Der Schaden wurde gestern erfolgreich behoben", so die Telekom. In der Tankstelle funktionierte das Telefon tatsächlich wieder ganz normal. Dumm nur, dass bei der Lebenshilfe die Leitung weiter tot war. Dazu hat die Telekom nur einen Tipp: Man solle die Hotline anrufen.

Ungeachtet der Telekom-Probleme läuft die Fahndung nach den Tätern weiter. Noch gibt es keine heiße Spur. Daher sucht die Polizei Zeugen. Hinweise zu verdächtigen Personen und Fahrzeugen zwischen Samstag, 22.10 Uhr und Sonntag, 4.50 Uhr, im Bereich der Tankstelle sollten daher an die Kripo Emmerich gemeldet werden. Die Rufnummer lautet 02822 7830.

(RP)
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