Rees Lebenshilfe startet mit ambulanter Pflege

REES · Ab September bietet die Lebenshilfe Unterer Niederrhein einen ambulanten Pflegedienst für Menschen mit geistigem Handicap an.

 Das Team der neuen ambulanten Pflege der Lebenshilfe: Enrika Draksaite, Martina Schneider, Gabriele Eickelmann, Roman Paterok, Manuela Westerhoff-Möldenhauer.

Das Team der neuen ambulanten Pflege der Lebenshilfe: Enrika Draksaite, Martina Schneider, Gabriele Eickelmann, Roman Paterok, Manuela Westerhoff-Möldenhauer.

Foto: Markus van Offern (mvo)

Das Gesetz zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen, kurz Bundesteilhabegesetz, schreibt ab 2020 eine Trennung von Eingliederungshilfe und existenzsichernden Leistungen vor. Am Niederrhein gibt es aber kaum ambulante Pflegedienste, die auf die Anforderungen von Menschen mit geistigem Handicap spezialisiert sind und die Versorgung in gemeinschaftlichen Wohnformen übernimmt. Deshalb startet die Lebenshilfe Unterer Niederrhein zum 1. September einen eigenen ambulanten Pflegedienst. Dieser soll die mehr als 50-jährige Erfahrung der Lebenshilfe mit den Anforderungen der neuen Gesetzeslage kombinieren.

Gabriele Eickelmann hat seit dem 1. März an der Gründung, Organisation und Strukturierung des ambulanten Pflegedienstes gearbeitet und Fachpersonal wie Alten- und Krankenpfleger mit erforderlichen Zusatzausbildungen eingestellt. Ihr neues Team, dem auch Enrika Draksaite, Manuela Westerhoff Moldenhauer, Martina Schneider und ab Januar 2019 Roman Paterok angehören, stellte sich jetzt offiziell dem Vorstand und der Geschäftsführung der Lebenshilfe Unterer Niederrhein vor.

Der ambulante Pflegedienst berücksichtigt die persönlichen Bedürfnisse der Mandanten im Alltag und in ihrem Zuhause. Neben grundpflegerischen Leistungen wie Ernährung und Körperpflege werden auch medizinische Leistungen wie Medikamentenabgabe, Verbandswechsel und Injektionen, aber auch Betreuungsleistungen für die Freizeitgestaltung sowie Beratungen aller Art angeboten. Der ambulante Pflegedienst ist rund um die Uhr erreichbar und hat seinen Sitz im Obergeschoss der RBU-Gebäude an der Empeler Straße 122. Da der Fahrstuhl nur bedingt für Rollstuhlfahrer geeignet ist, werden sie nach Vereinbarung im Konferenzsaal oder Wintergarten des Hauses beraten.

Werner Esser, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Unterer Niederrhein, hieß das neue Team in der Familie der Lebenshilfe willkommen: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und gehe davon aus, dass eine große Nachfrage bestehen wird.“ Die Gründung eines ambulanten Pflegedienstes sei schon seit Jahren geplant gewesen, doch die neue Gesetzeslage habe das Verfahren entscheidend beschleunigt. Mike Stefan Töller, Geschäftsführer der Lebenshilfe Unterer Niederrhein, lobte Gabriele Eickelmann für ihren unermüdlichen Einsatz, dank dessen nun ein „tatkräftiges Team an den Start“ gehen könne. Die ersten Mandanten aus den Reihen der Lebenshilfe Unterer Niederrhein werden bereits pflegerisch versorgt. Anhand der dabei gesammelten Erfahrungen soll der ambulante Pflegedienst weiterentwickelt und ausgebaut werden. Dabei setzt der Dienst auch auf eigene Ausbildung, „um die Bedarfe zu decken, die kommen werden“, sagte Mike Stefan Töller.

Für die angebotenen Leistungen hat der ambulante Pflegedienst Verträge mit allen deutschen Kranken- und Pflegekassen und den lokalen Sozialämtern geschlossen. Zudem können Leistungen der Grundpflege SGB XI, Hauswirtschaft und Betreuung auch privat vergütet werden. Leistungen der Behandlungspflege SGB V können nur durch eine ärztliche Verordnung erbracht werden.

Info zum ambulanten Pflegedienst unter www.lebenshilfe-rees.de/zuhausepflegen

(Michael Scholten)
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