Emmerich Das kostet die Schützen ein Königsjahr

Emmerich · Der Direktor und amtierende Schützenkönig der Sebastianer, Thomas Reintjes, hat jetzt seine Ausgaben offen gelegt. Er will damit zeigen, dass die Königswürde nicht unerschwinglich ist.

 Der Vorstand der Sebastianer-Bruderschaft (3. v. r. Thomas Reintjes) hofft auf eine rege Beteiligung beim Königsschuss am 11. August.

Der Vorstand der Sebastianer-Bruderschaft (3. v. r. Thomas Reintjes) hofft auf eine rege Beteiligung beim Königsschuss am 11. August.

Foto: mvo

Ein Problem, das bei den Schützenfesten immer häufiger auftaucht: Es gibt keine Königsbewerber. Auch für die St. Sebastian-Schützenbruderschaft wird es immer schwerer, einen König zu finden. Im letzten Jahr wurde Direktor Thomas Reintjes Schützenkönig - er entschied sich ganz spontan.

"Es gibt viele Gründe, nicht auf den Vogel zu schießen", sagte er auf der Generalversammlung, die am Freitagabend im Schützenhaus Kapaunenberg stattfand und zu der er 74 Mitglieder begrüßen konnte. Er wolle aber aufräumen mit den Gerüchten, dass man sich die Königswürde finanziell nicht leisten könne, dass der Zeitaufwand unüberschaubar sei oder dass man ab 60 zu alt dafür sei.

"Ich lege deshalb meine Zahlen für das vergangene Königsjahr offen und hoffe, dass sich einige von Euch dann überlegen, vielleicht doch als Königsbewerber anzutreten. Bisher haben wir zwar immer noch einen König gefunden, aber ich möchte nicht der erste Direktor sein, bei dem es keinen Schützenkönig gibt."

Etwa 3500 Euro habe ihm und seiner Frau das Schützenjahr gekostet. Abzüglich der Geldgeschenke seien rund 2000 Euro an eigene Kosten übrig geblieben. Jedes Thronpaar habe rund 100 Euro für Blumen und Essengehen gezahlt.

Insgesamt elf zusätzliche Termine zum Schützenfest habe er besucht. "Da der König an den Vorstandssitzungen teilnehmen darf, kommen diese Termine noch hinzu." Das sei aber alles gut zu bewältigen. Und man dürfe auch nicht vergessen, wie viel Freude so ein Königsjahr bringe.

In der Umgebung gebe es auch so manchen Schützenkönig, der zwischen 65 und 70 Jahre alt ist - das Alter spiele da keine Rolle. Für das diesjährige Schützenfest, das vom 8. bis zum 16. August stattfindet, habe er noch von keinem konkreten Königsbewerber gehört. "Ich hoffe, dass am Montag, 11. August, um 17 Uhr einige Bewerber parat stehen."

Oliver Siebeneicher, stellvertretender Direktor, verlas das Protokoll der letzten Sitzung. Er machte darauf aufmerksam, dass die da beschlossenen Erhöhungen von zehn Euro für die Damen und 15 für die Herren auf den Jahresbeitrag ab dem 1. August gelten.

Das Schützenfest wird wie folgt ablaufen: Freitag, 8. August, 17 Uhr: Kinderkönigschießen für alle Kinder ab acht Jahre, auch Nichtmitglieder; 18 Uhr: Jugendkönigschießen für junge Leute von 16 bis 24 Jahre; 20 Uhr: Klompekönigschießen;.

Samstag, 9. August, 18.30 Uhr: Kirchgang, 20.15 Uhr: Fackelzug und Zapfenstreich (Alter Markt);

Sonntag, 10. August, 10 Uhr: Matinee mit Ansprachen und Ehrungen (Kapaunenberg);

Montag, 11. August: 9.15 Uhr: Antreten Geistmarkt, 10 Uhr: Parade, dann zum Kapaunenberg, ab 12.30 Uhr: Vogel- und Preisschießen, 17 Uhr: Königschießen, 20 Uhr: Schützenball; Der Königsball findet am Samstag, 16. August, statt.

(moha)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort