Emmerich Absage nach Ärger um Oldtimertreffen

Emmerich · Organisator Ludger Wemmer hat keine Lust mehr. Er beklagt mangelnde Unterstützung der Wirtschaftsförderung.

Das Oldtimertreffen am Pfingstsonntag gehört zum festen Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Emmerich. Sieben Jahre lang kamen jeweils zwischen 150 und 200 Besitzer mit ihren alten Schätzchen in die Rheinstadt. Doch damit ist Schluss: In diesem Jahr wird die beliebte Veranstaltung nicht mehr stattfinden. "Ich habe es sieben Jahre lang gerne organisiert", sagt Ludger Wemmer. "Aber ich bin jetzt nicht mehr bereit, Zeit und Geld zu investieren."

Im letzten Jahr habe ihm die Organisation einige "Magenschmerzen" bereitet. Meist zu Anfang des Jahres begann er mit den Vorbereitungen. "Ich fragte zuerst im Januar und dann noch einmal vor Ostern bei der Wirtschaftsförderung nach, ob alles klar geht", erzählt der Vrasselter. Man gab ihm grünes Licht für das Oldtimer-Treffen 2012. Doch dann, fünf Tage vor dem Termin, hieß es plötzlich, die Fahrzeuge dürften nicht in den Rheinpark, weil dieser neu gestaltet war. Das habe mit den Garantiebestimmungen für den Rasen zu tun. Ludger Wemmer war ratlos, denn 150 Fahrzeuge hatten sich angesagt. Und da das Treffen ein offenes ist, wusste er aus Erfahrung, dass bei schönem Wetter noch mehr Oldtimer zu erwarten waren. Bei der Begehung einen Tag vor dem Oldtimertreffen einigte man sich dann doch darauf, dass die Fahrzeuge unter bestimmten Bedingungen im Rheinpark abgestellt werden durften, aber nur entlang des Hauptweges. Die anderen Flächen mussten gesperrt und überwacht werden. Das konnte Wemmer nicht alleine schaffen, er holte sich zwei Helfer, die er aus eigener Tasche bezahlte. Und die waren mehr als zehn Stunden auf den Beinen. Bereits drei Stunden vor Beginn der Veranstaltung mussten Flatterbänder gespannt und Schilder aufgehängt werden, am ganzen Tag wurde kontrolliert, dass keiner auf den Rasen fuhr. Aufgrund des begrenzten Platzes mussten einige Fahrzeuge abgewiesen werden.

Auch in einer anderen Sache fühlte er sich nicht unterstützt. In den ersten Jahren hatte die Stadt immer eine Willkommenstüte gepackt mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten. Diesmal waren nur Prospekte in der Tüte.

Als er bei Sparkasse und Volksbank nach Geschenken fragte, wurde ihm gesagt, man gebe nichts für Privatpersonen. "Ich bin froh, dass ich vom Autobedarf Ulrich Schrey einige Kleinigkeiten bekam", so Ludger Wemmer.

"Sollte sich jemand finden, der das Oldtimer-Treffen organisieren möchte, sage ich ihm gerne, wie es geht", so Wemmer. "Aber ich selber habe eine andere Aufgabe gefunden und stehe nicht mehr zur Verfügung."

(moha)
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