Duisburg Vier Kliniken wurden nicht gefragt

Duisburg · Die Aktion "Duisburg gegen Darmkrebs" suggeriert einen Zusammenschluss aller Akteure aus dem Gesundheitswesen. Doch vier Duisburger Krankenhäuser wussten gar nichts von der geplanten Aktion. Dabei hätten sie gerne mitgemacht.

 Seit vielen Jahren schon lädt das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen im Darmkrebsmonat März zu einem Tag der offenen Tür ein.

Seit vielen Jahren schon lädt das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen im Darmkrebsmonat März zu einem Tag der offenen Tür ein.

Foto: andreas probst

Die angekündigte Aktion "Duisburg gegen Darmkrebs" hat bei mehreren Duisburger Krankenhäusern für große Verwunderung gesorgt. Denn sie hätten ebenfalls gerne daran teilgenommen, wurden aber nicht gefragt. Außen vor bleiben das Malteser Krankenhaus St. Anna in Huckingen, das evangelische Bethesda Krankenhaus in Hochfeld, Helios und das evangelische Klinikum Niederrhein im Duisburger Norden.

In der Ankündigung der Stadt Duisburg zu den einzelnen Aktionen hieß es: "Unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Sören Link ist es erstmals gelungen, verschiedene Akteure im Gesundheitswesen für die von der Stiftung LebensBlicke ins Leben gerufene Aktion 'Duisburg gegen Darmkrebs' zusammenzubringen. Dazu gehören neben der Stiftung LebensBlicke, die kommunale Gesundheitskonferenz, die bei der Stadt Duisburg angesiedelt ist, die ILCO (Selbsthilfeorganisation für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs) sowie das Klinikum Duisburg und das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen.

Doch so wirklich zusammengebracht wurden die einzelnen Teilnehmer an der Aktion auf Nachfrage bei der Stadt dann doch nicht. Dr. Alexander Meyer, der Regionalbeauftragte der Stiftung LebensBlicke, hatte bei der Stadt Duisburg nachgefragt, ob nicht Interesse an einer Zusammenarbeit im Darmkrebsmonat März bestünde. Meyer ist gleichzeitig Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Johanniter Krankenhauses. Und das bietet eh regelmäßig im Darmkrebsmonat einen Tag der offenen Tür an. Das Klinikum Duisburg in Wedau — Hauptgesellschafter ist bekanntlich die Stadt — hatte bereits unabhängig von der Aktion "Duisburg gegen Darmkrebs" den ersten Wedauer Darmtag geplant. Kurzerhand wurde dieses Angebot dann quasi der städtischen Aktion zugeschlagen. "Gezielt angesprochen wurde niemand, ob er mitmachen möchte", sagte Susanne Stölting vom Presseamt. Da die Aktion aber nun regelmäßig stattfinden soll, seien im nächsten Jahr alle eingeladen sich zu beteiligen.

"Für dieses Mal ist das aber zu spät", sagt Jessica Reinartz vom Bethesda Krankenhaus, das als zertifiziertes Darmzentrum gern dabei gewesen wäre. Und dass der Oberbürgermeister als Schirmherr einer Aktion "Duisburg gegen Darmkrebs" die vier Duisburger Häuser gar nicht angesprochen oder nur informiert hat, wundert die Kliniken schon.

(RP)
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