Sechs Jahre lang sammelten sie gemeinsam mit der Stiftung des Roten Kreuzes Spenden, um dieses Zentrum bauen zu können, und seit sich seine Pforten öffneten, herrscht dort reger Betrieb: "Jeder kann hier hin kommen, jeder, der Lust dazu hat", betonte Heino Zimmermann, ehrenamtlicher Leiter des Duisburger JRK und selbst schon seit 40 Jahren überzeugter Rotkreuzler. "Wir bieten Hilfe auch Menschen mit individuellen Problemen. Wir sind sehr gut vernetzt und vermitteln gerne weiter."

Erste Hilfe bezieht sich beim JRK eben nicht nur auf den Körper. Und es wird nicht nur gelehrt und gelernt im Sterntalerhaus, sondern auch einfach Spaß gehabt: In dem großen Aufenthaltsraum im Erdgeschoss warten ein Kicker, ein Billard- und ein Air-Hockey-Tisch darauf, benutzt zu werden. Dank der ausziehbaren Trennwände stört da auch niemand die Pauker bei der Hausaufgabenbetreuung.

Auf einer großen Leinwand werden zurzeit natürlich die Fußball-Weltmeisterschaftsspiele übertragen und in der gegenüberliegenden Küche schnibbeln und brutscheln die JRKler samt Gästen des Hauses gemeinsam ihr Essen. In der ersten Etage finden die Sanitäts- und Erste-Hilfe-Lehrgänge statt.

Mit einem Fest an diesem Jubiläumstag dankte Heino Zimmermann allen Spendern, Unterstützern und aktiven Helfern - 40 Ehrenamtliche und ein hauptamtlicher Pädagoge halten dieses Haus Tag für Tag am Leben. "Da darf es auch mal etwas anderes sein, als Currywurst und Erbsensuppe", sagte der Leiter. Die Bäckerei Pauly lieferte ein vielfältiges Buffet an und die Mitglieder, Ehrenamtlichen und Freunde des Hauses gaben einen Einblick in das Angebot und die Arbeit des JRK im Sterntalerhaus.

Neben gemeinsamen Malaktionen, Angeboten der Erlebnispädagogik wurde Erste Hilfe vorgeführt: Prompt wurde ein Mitglied zum Motorrad-Unfallopfer mit einer - realistisch geschminkten - offenen Wunde am Schienbein und potentieller Wirbelsäulenverletzung. In einem vierköpfigen Team nahmen die Jugendrotkreuzler ihm den Helm ab, sprachen mit dem Opfer, versorgten die Wunde am Bein und brachten die Schaufeltrage behutsam unter ihn. Das alles mit geübten Handgriffen, wie auch schon die Kleinen bei der Wiederbelebung demonstrierten. "Wir üben das regelmäßig", sagte Sanitätsausbilder Michael Dietmann.

Neben den Öffnungszeiten für alle, gibt es daher zusätzlich sechs Stunden in der Woche, in denen die Mitglieder ihr Können und Wissen auffrischen. Und das funktioniert hier mit Verstand und viel Herz - "aus Nächstenliebe". So bringt es Dietmann auf den Punkt. Dieselbe Motivation durchdringt auch die anderen Mitglieder und Mitarbeiter des JRK. Ihre Freude an der guten Sache wird durch jedes freundliche Wort, jede Geste deutlich. Sie strahlen Menschlichkeit mit jeder Pore aus.