Duisburg Logistiker schafft Stellen für Behinderte

Duisburg · Eine Gruppe behinderter Menschen der Caritas-Werkstätten Niederrhein (CWWN) arbeitet seit Anfang Mai beim Logistikunternehmen Schnellecke Logistics auf dem Logport-2-Areal in Wanheim.

 In die Fächer solcher Kartons werden die zuvor in Schutzfolie verpackten Autoteile von den Mitarbeitern der Caritas-Werkstätten in der Halle 4 des Logistikers einsortiert.

In die Fächer solcher Kartons werden die zuvor in Schutzfolie verpackten Autoteile von den Mitarbeitern der Caritas-Werkstätten in der Halle 4 des Logistikers einsortiert.

Foto: Christoph Reichwein

In den Wohn- und Werkstätten Niederrhein der Caritas arbeiten derzeit rund 1200 Menschen mit Behinderungen an insgesamt fünf Standorten in Duisburg, Moers und Rheinberg. Zehn von ihnen sind seit Anfang Mai in den riesigen Hallen des Unternehmens Schnellecke Logistics auf dem Logport-2-Gelände in Wanheim tätig. Unterstützt durch einen Gruppenleiter, verpacken sie dort im Team Automobilteile des Herstellers Audi für den Überseeverkehr. "Es bleibt der Caritas überlassen, wie viele Mitarbeiter eingesetzt werden", sagt René Elbert, Business-Unit-Leiter Schnellecke Logistics Duisburg, und zieht ein äußerst positives erstes Fazit der Kooperation, die für die neuen Mitarbeiter Anfang Mai mit einer zweiwöchigen Einarbeitungsphase begann: "Es funktioniert ausgezeichnet und ist eine tolle Sache für alle Beteiligten."

Schnellecke strebt an, insgesamt zwölf betriebsintegrierte Stellen zu besetzen. In Spanien hat der Logistiker eine ähnliche Kooperation realisiert. Die Mitarbeiter, von denen der Großteil geistig behindert ist, arbeiten täglich fünf Stunden und werden vom üblichen Bringdienst, der sie bislang zu den entsprechenden Caritas-Werkstätten brachte, morgens zur Arbeit gefahren und am Nachmittag wieder abgeholt. Zwei von ihnen kommen selbstständig von Moers nach Wanheim. Das Logistikunternehmen richtete für die neuen Beschäftigten in der Halle 4 einen eigenen Arbeitsplatz ein, von dem aus die benötigten Teile über einen Rechner angefordert werden. Nach der Anlieferung per Gabelstapler wandern nach und nach verschiedene Teile, beispielsweise Bedienelemente, in die Fächer großer Kartons, nachdem sie sorgfältig mit Schutzfolie umwickelt wurden. "Wir setzen auf volle Integration. Die Mitarbeiter verpacken auch hochwertige Teile", so René Elbert. Von der Stammbelegschaft sind die Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten laut Gregor Schippers sehr freundlich aufgenommen worden. "Es gibt keinerlei Berührungsängste. Das zeichnet diese Firma auch aus. Geredet wird über ganz alltägliche Themen wie Fußball. Das ist ganz positiv", sagt der Diplom-Ingenieur der Caritas-Werkstätten Niederrhein. Auch die Mitarbeiter selbst scheinen bislang mit ihrer neuen Tätigkeit sehr zufrieden zu sein: "Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß. Ich hoffe, dass es nach den drei Wochen Betriebsurlaub weiter geht. Ich kann mir gut vorstellen, hier weiter zu arbeiten", so Dennis Siek, während er gemeinsam mit seinen Kollegen Armaturenbrett-Elemente verpackt. "Wir haben Material genommen, das gut händelbar ist und achten auf Abwechslung, damit die Arbeit nicht zu monoton wird", so Elbert.

Die Caritas ist stets bestrebt, möglichst viele ihrer in den Werkstätten beschäftigten Mitarbeiter dem ersten Arbeitsmarkt zuzuführen. "Wir sind grundsätzlich eine Rehabilitationseinrichtung. Und das funktioniert am besten, wenn die Mitarbeiter wie hier vor Ort arbeiten", so Gregor Schippers. 70 der in den Werkstätten tätigen Menschen arbeiten mittlerweile auf Außenarbeitsplätzen, im vergangenen Jahr konnten vier Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden. "Die Bereitschaft, Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, steigt", so Schippers.

(RP)
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