Duisburg Jetzt noch mit grüner Plakette in die Zone

Duisburg · Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen bekommen mit der Umweltzonenregelung Probleme.

 Die Schilder für die Umweltzone müssen jetzt geändert werden. Das kann noch rund zwei Wochen dauern, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Die Schilder für die Umweltzone müssen jetzt geändert werden. Das kann noch rund zwei Wochen dauern, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Foto: Andreas Probst

Seit Dienstag darf niemand mehr mit einer gelben oder roten Plakette in die Umweltzone in Duisburg fahren. Die Änderung der Umweltzonen-Regelung, die am Dienstag in Kraft trat, betrifft in Duisburg rund 16 000 Fahrzeuge. Davon sind etwa 3000 Nutzfahrzeuge. Bis Verstöße gegen die neuen Bestimmungen geahndet werden, kann es allerdings noch rund zwei Wochen dauern. So lange dauert es nämlich, bis alle Umweltzonen-Schilder in der Stadt entsprechend geändert sind. Auch dann wird die Stadt aber keine gesonderten Politessen zur Überwachungen einsetzen, teilte eine Sprecherin der Stadt auf Anfrage mit. Vielmehr wird das Ordnungsamt im Rahmen der üblichen Überwachung des parkenden Verkehrs tätig, die Polizei ist hier für den fließenden Verkehr zuständig.

Die Verstöße gegen die bisher geltenden Bestimmungen in Duisburg waren rückläufig. So gab es 2012 2517 vom Ordnungsamt und 728 von der Polizei festgestellte Verstöße. 2013 ging die Zahl der Übeltäter auf 1849 beziehungsweise 700 zurück. Das Bußgeld für Überschreitungen ist erhöht worden. Wer ohne oder mit gelber beziehungsweise roter Plakette in die Umweltzone fährt, bekommt ein Bußgeld von 80 Euro; dazu kommen Verwaltungsgebühren in Höhe von 28,50 Euro. Im Gegensatz zur alten Regelung gibt es aber bei einem Verstoß keinen Punkt mehr in der Flensburger Verkehrssünderkartei.

Vor allem Dieselfahrzeuge und Kleintransporter betroffen

Betroffenen von der neuen Regelung sind vor allem ältere Dieselfahrzeuge und Kleintransporter. Sie haben oftmals noch keine Rußpartikelfilter und erhielten daher lediglich eine gelbe oder rote Plakette. Um eine grüne zu bekommen, muss der Wagen entsprechend nachgerüstet werden. Das kann etwa 1500 Euro kosten. Die Umweltzone soll nach Möglichkeit die Feinstaubwerte senken. Ob das dadurch tatsächlich nachhaltig gelingt, ist allerdings umstritten.

Die wichtigsten Änderungen des neuen Punktesystems
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Foto: dpa/Grafik RP

Ocke Hamann, Geschäftsführer und Verkehrs- und Logistikexperte bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Dinslaken-Duisburg-Kleve, steht der neuen Verordnung schon längere Zeit kritisch gegenüber: "Die Entwicklung dieser geänderten Umweltzonenregelung ist ja hinlänglich bekannt. Jetzt geht es allerdings nicht mehr um das ob, sondern darum, dass sich die Unternehmen jetzt darauf einstellen und eventuell nachrüsten."

Die IHK ist sich bewusst, dass noch rund 30 Prozent (Stand Januar 2014) - und damit ein erheblicher Anteil im Bereich der Nutzfahrzeuge - nicht über eine grüne Plakette verfügen. "Der Zeitplan ist sehr strikt. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen bekommen Probleme", sagt Hamann und fügt hinzu: "Es trifft vor allem diejenigen, deren Fahrzeuge wenig unterwegs sind." Als Beispiele hierfür nennt der IHK-Fachmann Umzugsunternehmen und Übertragungswagen der Rundfunkanstalten.

Ausnahmeregelungen gibt es allerdings weiterhin. So können Unternehmen, deren Ertragslage nachweislich ein Nachrüsten oder die Anschaffung eines neuen Nutzfahrzeuges nicht zulassen, auf befristete Zeit (maximal ein Jahr) weiterhin ohne die grüne Plakette durchs Ruhrgebiet fahren.

(RP)
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