Duisburg Seniorin betreut die Besucher im Seniorenstift

Duisburg · Von der Schülerin bis zum betagten Rentner – es gibt viele Menschen, die sich in den stationären Einrichtungen der Johanniter ehrenamtlich engagieren. Sie bringen viel Herzlichkeit und Abwechselung in den Alltag von älteren Menschen.

Von der Schülerin bis zum betagten Rentner — es gibt viele Menschen, die sich in den stationären Einrichtungen der Johanniter ehrenamtlich engagieren. Sie bringen viel Herzlichkeit und Abwechselung in den Alltag von älteren Menschen.

Eine der Duisburger ehrenamtlichen Helferinnen ist Edith Ruhöfer. Die 83-jährige Rentnerin ist Autorin von zahlreichen Gedichten und Geschichten. Sie liebt das Spielen mit Wörtern und beschreibt ihr Hobby als "Fulltime-Job".

"Manchmal mache ich am Tag nichts anderes, als meinen Gedichten das gewisse Etwas zu verleihen", erzählt die Rentnerin glücklich. "Ich liebe den Moment des Schaffens genauso wie den Moment der Fertigstellung." Die Gedichte und Geschichten handeln von ihrer Kindheit, den schweren Jahren nach dem Krieg und dem hoffnungsvollen Wiederaufbau der Stadt Duisburg — ihrer Heimatstadt.

Edith Ruhöfer ist Neudorferin. Die Liebe zu ihrem Stadtteil lässt sich zwischen den Zeilen in ihren Gedichten immer wieder deutlich erkennen. Sie sind gespickt mit kleinen, liebenswerten Anekdoten des Alltags, in denen die Leser sich und ihre Heimat wiederfinden.

Ihre Freude am Erzählen und ihre positive, lebensbejahende Art bringt Edith Ruhöfer mit ins Johanniter-Stift an die Wildstraße 10 und überträgt sie auf ihre zahlreichen Zuhörer. "Meine Lesungen scheinen den Bewohnern zu gefallen, und das macht mich unbeschreiblich glücklich", so die 83-Jährige.

Als Edith Ruhöfer beginnt, von einem ganz besonderen Nachmittag im Seniorenstift zu berichten, überschlagen sich ihre Worte und ein Lächeln umspielt ihre Augen. "Ich habe es tatsächlich geschafft, einer Frau, die nie ein Wort gesagt hat, das Wörtchen Hafen zu entlocken." Es habe selten Momente in ihrem Leben gegeben, die sie so bewegt hätten. "Die alte Dame, dass ich das einmal sage, obwohl ich doch selbst bereits 83 Jahre alt bin, blickte mir tief in die Augen und folgte aufmerksam meiner Geschichte", beschreibt die Ehrenamtlerin. "Solche Momente versüßen mir den Alltag und ich bringe gerne Freude und Hoffnung ins Seniorenstift."

Ehrenamtliches Engagement im Johanniter-Stift hat viele Gesichter. Die freiwilligen Helfer unterstützen die pflegebedürftigen Menschen bei alltäglichen Aktivitäten und geben ihnen ein Stück Normalität zurück. Durch regelmäßige Besuche erfahren die Senioren Zuwendung und Aufmerksamkeit. Oftmals würden sich auch enge persönliche Kontakte entwickeln, die das Leben der Bewohner bereichern.

"Ich fühle mich wie in einer kleinen Familie. Ich genieße die intime Atmosphäre und fühle mich fast schon wie zu Hause", sagt die lesefreudige Autorin. Wie sie, so sind auch die anderen Helfer oftmals wichtige Bezugspersonen der Bewohner. Sie genießen in den Einrichtungen hohe Wertschätzung.

Neben den regelmäßigen Lesungen organisiert Edith Ruhöfer gemeinsam mit dem Club 50, einem regelmäßigen Treff für ältere Menschen, Spielenachmittage im Johanniter-Stift. "Zusammen mit zwei anderen Frauen schaffen wir es, die Menschen im Stift zum Lachen zu bringen, und die Bewohner scheinen die Spielenachmittage richtig zu genießen." Frischer Wind bringe noch jeden Menschen auf andere Gedanken.

(RP)
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