Landgericht Duisburg Schüsse vor Cafe — Mann legt Geständnis ab

Duisburg · Im Oktober vergangenen Jahres feuerte ein Mann aus Duisburg mehrere Schüsse vor einem Cafe in Hochfeld ab. Seit Donnerstag muss er sich wegen versuchten Totschlags, Sachbeschädigung und Verstoßes gegen das Waffengesetz vor der Schwurgerichtskammer des Duisburger Landgerichts verantworten.

Der 31-Jährige legte ein Geständnis ab. Die Absicht, einen Menschen verletzen oder töten zu wollen, wies er allerdings von sich. Am 14. Oktober verbrachte er mehrere Stunden in Cafés auf der Tersteegenstraße, gab er an. Dort traf er sich mit Freunden und trank Alkohol. Im Laufe des Abends ging er nach Hause, um aus dem Keller seine Waffe zu holen, den Grund könne er nicht nennen. Auch erinnere er sich kaum daran, dass er sieben Schüsse abfeuerte. Dann ging er in das Café zurück und versteckte die Waffe in einem leeren Pizzakarton. Nachdem Polizeibeamte seine Personalien aufgenommen hatten, nahm er seine Waffe wieder aus dem Pizzakarton heraus und steckte sie in den Hosenbund.

Das sahen die Beamten und nahmen ihn vorläufig fest. Erst Nach seiner Verhaftung habe er erfahren, dass er nicht wie beabsichtigt in die Luft schoss, sondern ein Haus traf. Sechs Schüsse trafen die Fassade. Ein Geschoss drang im dritten Obergeschoss durch ein Schlafzimmerfenster, traf die Decke und prallte so ab, dass es nur wenige Zentimeter über einem Bett in der Wand endete. Vom Richter nach dem Motiv gefragt sagte der Duisburger: "Das kann ich mir bis heute nicht erklären." Bei der Polizei hatte er angegeben, er habe Ärger mit den Hells Angels gehabt, weil er nicht mehr Mitglied sein wollte.

Um sich verteidigen zu können, habe er Anfang letzten Jahres die Pistole mit Munition gekauft. Am Tatabend seien Bandenmitglieder im Auto vor dem Café vorbeigefahren. Um die zu vertreiben habe Schüsse in die Luft abgegeben. Diese Version wollte er gestern nicht bestätigen. Er habe keinerzeit Probleme beim Ausstieg aus der Rockergruppe gehabt. Auch der Geschädigte sagte gestern aus. Er habe keinerlei Verbindung zum Angeklagten gehabt. Ihn kenne er nur vom Sehen. Er erinnere sich, dass der Angeklagte gelegentlich mit Kutte und dickem Motorrad unterwegs gewesen sei. Der Prozess wird fortgesetzt.

(bl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort