Starpianist zu Gast in Duisburg Saleem Ashkar begeistert mit Beethovens Klaviersonaten

Duisburg · Starpianist Saleem Ashkar gab im Duisburger Lehmbruck-Museum das sechste Konzert im Rahmen seines Beethoven-Zyklus’.

 Saleem Ashkar spielt mit den führenden Orchestern der Welt und arbeitet mit weltbekannten Dirigenten zusammen.

Saleem Ashkar spielt mit den führenden Orchestern der Welt und arbeitet mit weltbekannten Dirigenten zusammen.

Foto: Liudmila Jeremies

Man weiß nicht, vor wessen Leistung man mehr Hochachtung haben muss: Vor Ludwig van Beethoven, der 32 Klaviersonaten komponiert hat, oder vor Saleem Ashkar, der sie spielt. Er ist mit Beethovens Klaviersonaten auf Konzerttournee und Duisburg kommt bereits seit der vergangenen Spielzeit in den Genuss, sie alle zu hören. Am Mittwoch gab er das sechste Konzert im Rahmen seines Beethoven-Zyklus im Lehmbruck-Museum.

Auf dem Programm standen dabei auch zwei Sonaten, die – mit Duldung des Meisters, bzw. durch ihn selbst – eigene Namen erhielten: „Pathétique“ (Sonate Nr. 8 in c-Moll op. 13) und „Les Adieux“ (Sonate Nr. 26 in Es-Dur op. 81a), die einzige Beethoven-Sonate mit einer programmatischen Überschrift. Auch die drei Sätze tragen Überschriften: „Das Lebewohl“, „Abwesenheit“ und „Das Wiedersehen“ zusätzlich zu den Angaben, in welchem Tempo und auf welche Weise die Sätze gespielt werden sollen.

Auch dem nicht so versierten Konzertgänger wird in der Sonate „Pathetique“ ein Aha-Erlebnis beschert, denn hier findet sich im zweiten Satz eine Melodie, die „man schon mal irgendwo“ gehört hat und die sich in Variationen wohl auch in der einen oder anderen Komposition außerhalb der Klassik identifizieren ließe.

Den Konzertabend begann der hoch konzentrierte, aber dennoch mit einer unglaublichen Leichtigkeit spielende Saleem Ashkar mit der viersätzigen Sonate Nr. 3 in C-Dur (op.2 Nr. 3), die Beethoven im Jahr 1795 geschrieben hat und den Abschluss der ersten Sonatenserie bildet, die Beethoven seinem Lehrer Joseph Haydn gewidmet hatte. Die Komposition ist mehr orchestral durchdrungen und stellt deshalb an den Interpreten hohe Ansprüche, die Saleem Ashkar scheinbar mühelos erfüllt.

Mit den relativ kurzen – weil nur zweisätzigen – Sonaten Nr. 19 g-Moll (op. 49 Nr.1) und Nr. 20 G-Dur (op. 49 Nr.2) ging es nach der Pause weiter. Beide Sonaten zählen eigentlich zu den Frühwerken, wurden aber erst 1805 veröffentlicht. Beethoven schrieb sie mehr aus pädagogischen Gründen, wie es heißt. Für viele Klavierschüler sind diese beiden wegen ihrer Kürze auch „Sonatinen“ genannten Werke oftmals der Einstieg in die Klaviermusik Beethovens. Saleem Ashkar spielte sie zum Niederknien schön.

Dramaturgisch passte, „Les Adieux“ an den Schluss des sechsten Konzerts des Beethoven-Zyklus zu stellen. Das Publikum belohnte den Pianisten mit großem Applaus und Bravo-Rufen, nachdem der 3. Satz „Das Wiedersehen“ verklungen und gleichsam ein Versprechen für das siebte Konzert am 17. April war.

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