Archiv-Galerie Künstlernachlässe jetzt als Stiftung

Duisburg · Gerhard Losemanns DU-ART Galerie hat jetzt eine neue Rechtsform. Eine neue Ausstellung ist ab dem morgigen Freitag zu sehen.

 Seit vielen Jahren rettet Gerhard Losemann die Nachlässe von verstorbenen Duisburger Künstlern, zum Teil buchstäblich aus der Mülltonne.

Seit vielen Jahren rettet Gerhard Losemann die Nachlässe von verstorbenen Duisburger Künstlern, zum Teil buchstäblich aus der Mülltonne.

Foto: Andreas Probst

Schon seit vielen Jahren rettet Gerhard Losemann, der 1937 geborene Doyen der Duisburger Künstlerschaft, die Nachlässe von verstorbenen Duisburger Künstlern, zum Teil buchstäblich aus der Mülltonne. Er wählt dabei die Qualität der Urheber aus, nicht aber die der einzelnen Werke, da sich deren Bewertung bei künftigen Generationen vielleicht ändert. Inzwischen betreibt er mit seiner Ehefrau Rita Ehrig die Archiv-Galerie „DU-ART“ am Dellplatz 8 in der Innenstadt (die RP berichtete).

Die 22. Ausstellung dort ist nun zugleich die erste in der neuen Rechtsform der Sammlung als Stiftung. Gerhard Losemann unterstützen bei seiner Sisyphos-Arbeit nun vier weitere Vorstands-Mitglieder, drei Kuratoriums-Mitglieder und drei renommierte Duisburger Künstler als Künstlerischer Beirat. Stiftungen dürfen nur die Zinsen ihres Kapitals ausgeben – da es aber zur Zeit kaum Zinsen gibt, ist die neue Stiftung angewiesen auf Spenden und Zustiftungen. Bei zukünftigen Ausstellungen sollen auch lebende Künstlerpersönlichkeiten unserer Stadt vertreten sein, damit sich das Ganze nicht totläuft. Nun aber sind bei DU-ART als „Leistungsnachweis“ noch einmal sehenswerte Gemälde, Grafiken und Plastiken von sechs Menschen zu finden, die Duisburgs Kunstszene zu ihrer Zeit prägten und die nicht vergessen werden sollten: Kaete Augusti-Steinkamp (1895-1970), Hetty Bresser (1914-2004), Hans-Joachim Herberts (1925-1992), Dieter Pirdzun (1951-1987), Gisela Schneider-Gehrke (1949-2001) und Wilhelm Wiacker (1914-1977). Letzterer war der Lehrer von vielen wichtigen Künstlern unserer Stadt, darunter Losemann selbst, der Wiackers monumentales Duisburg-Wandbild aus der dann abgerissenen Grundschule an der Obermauerstraße rettete und es einlagerte.

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 22. Februar, um 19.30 Uhr, durch Kulturdezernent Thomas Krützberg. Geöffnet ist sie dann bei freiem Eintritt donnerstags und freitags, jeweils von 18 bis 21 Uhr, erst einmal die kommenden drei Monate.

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