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Duisburg Kleine Kinder haben ein großen Herz

Duisburg · Am Freitag leuchteten viele Augen in der Kindertagesstätte Friedrich-Alfred-Straße. Doch die Hort-Kinder bekamen keine Geschenke, sondern spendeten sie an die Duisburger Tafel. Und das erfüllte sie mit viel Stolz.

 Der große Augenblick: Die Kinder der Kindertagesstätte Friedrich-Alfred-Straße übergeben ihre großzügigen Spenden an die Duisburger Tafel.

Der große Augenblick: Die Kinder der Kindertagesstätte Friedrich-Alfred-Straße übergeben ihre großzügigen Spenden an die Duisburger Tafel.

Foto: Andreas Probst

Im Gesprächskreis, umgeben von einem geschmückten Tannenbaum, Weihnachtsplätzchen, Kerzen und Waffelduft, erklären die Kinder das Projekt. "Wir haben den Kindern, die arm sind, Spielsachen gespendet, weil sie kein Weihnachtsgeschenk haben und wir ihnen eine Freude machen wollen", schildert die neunjährige Manuka. Der sechsjährige Anes ergänzt: "Ich freue mich, etwas zu spenden." Das war ihm und den anderen Kindern auch anzumerken. Voller Stolz über den Beitrag zum guten Zweck haben die Kinder der Städtischen Kindertagesstätte (Hort) Friedrich-Alfred-Straße der Duisburger Tafel am Freitag verpackte Geschenke überreicht.

"Ich finde es wirklich sehr beeindruckend, dass ihr das für uns macht. Die Kinder, die die Geschenke bekommen, werden sicherlich sehr glücklich darüber sein", bedankte sich ein Vertreter aus dem Vorstand der Tafel. Für viele der Empfänger-Kinder dürften diese Präsente die einzigen unter dem Weihnachtsbaum sein. Umso bemerkenswerter ist es, dass die sechs- bis zehnjährigen Kinder aus dem Rheinhauser Hort zum Fest der Liebe ihr soziales Engagement unter Beweis stellen.

Anlass für die Geschenk-Spende war das Hort-Projekt "Wir begegnen Armut in Duisburg". "Die Kinder dachten zunächst, dass man arm ist, wenn man keine Spielkonsole besitzt. Dadurch ist dieses Konzept entstanden", veranschaulichte Nikola Schulze, Leiterin der Einrichtung. In zweieinhalb Monaten hat das Team von der Friedrich-Alfred-Straße genauer erforscht, was es bedeutet, arm zu sein. Schulze: "Um leichter verständlich zu machen, was Armut ist, haben wir geschaut, was Kinder brauchen und was sie glücklich macht." Das Ziel war es, den Nachwuchs zu sensibilisieren und Armuts-Diskriminierung vorzubeugen. Das scheint gelungen.

Es war ein besonders schöner Moment, als sich die Kids ihre hübsch verpackten Gaben nahmen und draußen in die bereitgestellten Boxen der Duisburger Tafel legten. Interessant ist, dass es für die Kleinen von großer Bedeutung war, dass die Präsente keine Lebensmittel sind. "Sie wollten etwas Nachhaltiges spenden, was nicht so schnell wieder weg ist", verdeutlichte Schulze, die selbst mächtig stolz auf ihre spendable Rasselbande war. So werden die Tafel-Kinder kleine Autos, Kleidung, Bücher, CDs, DVDs, Puppen, Playmobil und weiteres Spielzeug aller Art in den Händen halten, wenn sie ihr Geschenk an den Weihnachtstagen auspacken.

Gabriele Jurga hatte das Projekt begleitet. Die Bereichsleiterin (Duisburger Westen) des Duisburger Jugendamtes geriet bei so viel Nächstenliebe ins Schwärmen: "Das ist eine ganz tolle Geschichte. So lernen die Kinder auch, dass es ein Privileg ist, genug Geld zum Leben zu haben."

Neben den Geschenken erhielt die Duisburger Tafel auch eine Urkunde, von dem Hort beschert worden zu sein. Der soziale Nachwuchs hielt wiederum jeweils ebenfalls eine Urkunde samt Namen sowie eine köstliche Tafel Schokolade in den Händen. Eine Belohnung, die sich die Kinder allemal verdient haben.

(RP/ac)
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