Karneval Kevin I. übernimmt das Zepter

Duisburg · Die Prinzenkürung des HDK geriet zu einer Mammutshow mit tollem Programm. Den Gästen wurde über fünf Stunden Unterhaltung geboten. Die Kölner Kultrocker Brings lösten Jubelstürme aus.

 Duisburgs Prinz Kevin I. hatte bei seiner Kürung in der Mercatorhalle sichtlich Spaß.

Duisburgs Prinz Kevin I. hatte bei seiner Kürung in der Mercatorhalle sichtlich Spaß.

Foto: rp/Andreas Probst (apr)

Duisburgs Karnevalisten haben eine gute Kondition. Das wurde bei der fulminanten XXL- Karnevalsshow rund um die diesjährige Prinzenkürung am Samstag in der restlos ausverkauften Mercatorhalle mehr als deutlich. Die Premium-Veranstaltung des Duisburger Karnevals dauerte nicht nur lange fünf (!!) Stunden, auch die Session, die eigentlich jetzt erst richtig Fahrt aufnimmt, ist in diesem Jahr mit sechs Wochen ein karnevalistischer Langstreckenlauf.

Da trifft es sich gut, dass man mit dem neuen Stadtprinzen Kevin I. einen noch sehr jungen Prinzen ins Rennen schickt, der mit seiner Crew in den nächsten Wochen ein wahres Mammut-Programm zu bewältigen hat. Schwerfallen wird das dem gerade mal 23-jährigen Kevin Getzel aber sicherlich nicht. Das zeigte sich schon bei der Premiere des Show-Blocks, den Kevin I. mit seinen beiden Hofmarschällen und den vier anmutigen (weiblichen!) Pagen nach der offiziellen Proklamation präsentierte.

Kurz vor 22 Uhr hielt die neue Prinzencrew, begleitet von Duisburgs stolzer Prinzengarde unter frenetischem Jubel Einzug. Besonderen Alarm machten in dem Zusammenhang die Mitglieder der Karnevalsgesellschaften, die im Team des neuen Stadtprinzen vertreten sind. Der Weg zur Bühne wurde zu einem wahren Triumphzug, und als HDK- Präsident Michael Jansen Kevin Getzel Prinzenmütze und Zepter übergab und ihn so offiziell zu Prinz Kevin I. kürte, kochte der Saal endgültig. Kevin strahlte über das ganze Gesicht, nervös schien er bei seinem ersten großen Auftritt überhaupt nicht zu sein, als er und seine Truppe Aufstellung zum Show-Teil nahmen. Songs und die Tanz- "Choreos" saßen perfekt, schnell wurde klar, dass Duisburgs Karnevalsfreunde sich in den nächsten Wochen auf tolle Auftritte von Prinz Kevin und seinem Gefolge freuen dürfen.

Rund um die Prinzenkürung hatten die Verantwortlichen wieder ein begeisterndes  karnevalistisches Programm zusammengestellt. Dazu gehörten Auftritte der Comedians John Doyle, Christian Pape, der Euskirchener Show-Tanz-Truppe "High Energy", der Stimmungsband "Rabaue" und der  Ehrengarde der Stadt Köln. Aber auch die vor einer Woche gekürte Kinderprinzencrew und die Prinzengarde der Stadt Duisburg hielten den Stimmungspegel hoch.

Absolutes Highlight war jedoch der Auftritt der Kölner Kult-Band Brings. Was Frontman Peter Brings und seine Musiker ablieferten, war schon außergewöhnlich. Die fetzigen Songs und die wunderschönen Rock-Balladen sind nicht nur gnadenlos gute Musik, sondern auch immer ein Stück "kölsches" Lebensgefühl. Peter Brings bezieht zudem politisch immer wieder Stellung. So auch am Samstag. Zwischen den Songs "Polka, Polka, Polka" und dem Super-Hit vom "Kölsche Jung" erinnert er an die Zeit, als sich Kölner Karnevalisten von den Nazis nicht unterkriegen ließen und mahnte: "Heute brauchen wir wieder solche Menschen, die einen Arsch in der Hose haben und den Hetzern entgegentreten."

Und US-Präsident Donald Trump wird wohl auch kein Fan der Kölner, wenn er erfährt, dass die Band seine schon mutige Aussage: "Belgien ist eine schöne Stadt" dazu genutzt hat, um daraus eine musikalische Persiflage zu machen. Der von der Band gemeinsam mit dem Comedian Martin Klempnow performte Song passt aber auch wie die Faust aufs Auge. Denn darin wird Köln zum "jeilsten Land der Welt".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort