Duisburg DVG weitet Angebot für Mybus aus

Duisburg · Die Kleinbusse auf Abruf der Duisburger Verkehrsgesellschaft fahren künftig bis in den Duisburger Westen, nach Meiderich, Wanheimerort und Wedau. Weitere Stadtteile sollen folgen.

 Die Grafik rechts verdeutlicht, wo der Mybus (oben in Rheinhausen) jetzt überall unterwegs sein wird.

Die Grafik rechts verdeutlicht, wo der Mybus (oben in Rheinhausen) jetzt überall unterwegs sein wird.

Foto: DVG

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat mit ihrem Mybus-Angebot in der ersten Testphase gute Erfahrungen gemacht. Deshalb weitet das Unternehmen das Bediengebiet nun aus. Ab Freitag, 29. Juni, werden die Kleinbusse, die die Duisburger in den Nachstunden auf Abruf von A nach B bringen, neben der Innenstadt auch in sieben weiteren Stadtteilen unterwegs sein.

13.500 Duisburger haben sich die zu dem Projekt gehörende Smartphone-Anwendung bereits heruntergeladen. DVG-Kunden können sich darüber freitags und samstags zwischen 18 und 2 Uhr von jedem Ort im Bediengebiet einen Kleinbus zu einem Ziel bestellen, das sie selbst festlegen. Das Programm errechnet aus allen eingegangenen Anfragen die ideale Route für den Fahrer. So sollen lange Wartezeiten vermieden werden. Der Fahrpreis für eine Tour liegt bei 3,20 Euro - unabhängig von der Entfernung zum Ziel.

"Als wir das Angebot im September vergangenen Jahres an den Start gebracht haben, wollten wir in erster Linie Erfahrungen sammeln", sagt Birgit Adler, Projektleiterin und Bereichsleiterin Betrieb und Markt beim Duisburger Verkehrsunternehmen. "Die Nutzer haben es gut angenommen. Bei der Auswertung von Umfragen, die wir über unsere sozialen Kanäle durchgeführt haben, wurde deutlich, dass sich viele Nutzer eine Ausweitung des Bediengebietes wünschen. Diesem Wunsch kommen wir nun nach." Deshalb würden die Mybus-Kleinbusse künftig auch Ziele in Wanheimerort, Hochheide, Homberg, Rheinhausen, Ruhrort, Neuenkamp und Meiderich anfahren.

An Spitzentagen hat die DVG in den vergangenen Monaten mit ihren fünf Mybus-Fahrzeugen rund 100 Fahrten pro Wochenende durchgeführt. "Es waren auch schon einmal weniger", sagt Adler. "Es kam immer darauf an, welche Veranstaltungen es im Stadtgebiet gab." Was die Altersstruktur der Nutzer angeht, hat die DVG in der Testphase überraschende Erfahrungen gemacht. "Zwar war ein großer Teil zwischen 18 und 35 Jahren alt", sagt DVG-Sprecher Ingo Blazejewski, "doch wir haben auch viele Gäste befördert, die deutlich älter waren." Rund zehn Prozent der Fahrgäste seien sogar älter als 60 Jahre gewesen.

Das Mybus-Projekt ist zunächst bis 2020 befristet. Bis dahin will die DVG weitere Erfahrungen sammeln. "Nach Ende des Projektzeitraumes werden wir die Erkenntnisse zusammentragen und Vorschläge erarbeiten, die wir dem Aufsichtsrat vorlegen", erläutert Adler. Denkbar sei zum Beispiel, einzelne Bus-Linien durch Mybus-Angebote zu ersetzen. Das sei aber noch Zukunftsmusik. Ob es tatsächlich so kommen wird, hänge von den Erfahrungen ab, die DVG mit dem Projekt sammelt. "Außerdem müssen wir erst einmal abwarten, welche Veränderungen sich durch die Umsetzung des neuen Nahverkehrsplans im kommenden Jahr ergeben", so Birgit Adler.

Zunächst steht ein weiterer Ausbau des Projektes an. "Wir wollen in den kommenden Monaten und Jahren weitere Stadtteile für das Mybus-Angebot erschließen", sagt Adler. Ziel sei dabei die Auslastung der verfügbaren Fahrzeuge. Eine Aufstockung der Flotte sei Stand jetzt nicht geplant. "Wenn wir feststellen, dass es da weiteren Bedarf gibt, werden wir das Gespräch mit den Duisburger Taxiunternehmen suchen", erläutert die Projektleiterin. "Wir wollen niemandem das Geschäft abgraben." Im Gegenteil: Wenn es soweit sei, könne man über Kooperationen nachdenken, die allen Beteiligten Vorteile bringen würden.

(th)
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