Duisburg Ballett-Aspekte des Lebens

Duisburg · Am Samstag bringt die Deutsche Oper am Rhein in ihrem Duisburger Haus ihren neuesten, dreiteiligen Ballettabend "b.10" heraus. Auf zwei Werke von Ballettdirektor Martin Schläpfer folgt ein Klassiker von Jirí Kylián.

 Ballettdirektor Martin Schläpfer.

Ballettdirektor Martin Schläpfer.

Foto: gert weigelt (DOR)

Es geht um verschiedene Aspekte des Lebens: im ersten Teil um die Liebe, im zweiten Teil um ständig wechselnde Schlaglichter, im dritten Teil um die großen Fragen wie "wo komme ich her, wo gehe ich hin". Aber der Reihe nach.

Am kommenden Samstag, 29. Oktober, um 19.30 Uhr, bringt die Deutsche Oper am Rhein in ihrem Duisburger Haus ihren neuesten, dreiteiligen Ballettabend "b.10" heraus.

Auf zwei bereits bekannte, aber weiterentwickelte Werke von Ballettdirektor Martin Schläpfer folgt ein Klassiker von dem nicht nur an der Rheinoper wohlbekannten Jirí Kylián. Verwendet wurde dabei Musik von Komponisten des vergangenen Jahrhunderts, die einen starken Bezug zur Tradition haben.

Es beginnt mit Schläpfers Choreographie "Drittes Klavierkonzert" aus dem Jahr 2000 auf das 1979 komponierte Konzert für Klavier und Streichorchester von Alfred Schnittke. Ein Ballett über "die Schwierigkeit zu lieben, Freund eines Liebenden zu sein und über unser aller Bedürfnis, oftmals mehr oder völlig anderes zu begehren, zu erträumen, als wir zu erreichen vermögen" (Martin Schläpfer).

Die besondere Herausforderung für sein Ballett "Tanzsuite" fand Schläpfer 2005 in der Musik von Helmut Lachenmann. In seiner 1979/80 komponierten "Tanzsuite mit Deutschlandlied" sind es verschiedene alte Tanzformen, die mit ihrem Rhythmus und Tonfall einen Boden des Vertrauten bilden, um zugleich in Lachenmanns eigenwilligen, nie gehörten Klängen aufzugehen und zu verschwinden. Daraus entstand ein geheimnisvolles, aber auch lustiges Ballett.

Das Ballett am Rhein ist schließlich die erste deutsche Compagnie, die das Meisterwerk "Symphony of Psalms" (1978) von Jirí Kylián einstudiert. Die Vertanzung der "Psalmensinfonie" für Chor und Orchester von Igor Strawinsky zählt bis heute zu den Schlüsselwerken dieses bedeutenden Choreographen.

Bei der für ein Orchester enorm schwierig auszuführenden "Tanzsuite" kommt die Musik aus der Konserve. "Drittes Klavierkonzert" und "Symphony of Psalms" spielen aber die Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Wen-Pin Chien. Dazu kommen der Chor der Rheinoper und der Pianist Denys Proshayev.

Der Clou dabei ist, dass der 1978 in Weißrussland geborene Proshayev bei jenem Vladimir Krajnew in Hannover studierte, für den Schnittke seinerzeit sein Konzert für Klavier und Streichorchester komponiert hatte.

(hod)
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