Duisburg Richtig mit Holz heizen

Duisburg · Zum Heizen haben in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen Kaminöfen für sich entdeckt. Was es beim Kauf und Gebrauch zu beachten gilt, hat die Verbraucherzentrale jetzt in einem neuen Ratgeber zusammengefasst.

"Es gibt verschiedene Gründe für die Anschaffung eines Kaminofens", erzählt Energieberaterin Martina Zbick. "Zum einen strahlt ein offenes Kaminfeuer Behaglichkeit aus. Andere Verbraucher wollen dadurch insbesondere im Hinblick auf steigende Gas- und Strompreise Heizkosten einsparen oder generell auf eine umweltfreundliche Art zu Heizen umsteigen."

Der Ratgeber diene dem Verbraucher als Entscheidungshilfe, um herauszufinden, welche Variante auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sei, sagt Marina Steiner, Leiterin der Duisburger Beratungsstelle der Verbraucherzentrale. "Denn individuelle Ansprüche verlangen nach unterschiedlichen Arten von Öfen", erklärt sie. "Wer nur gelegentlich ein wenig Gemütlichkeit schaffen will, muss andere Dinge beachten als ein Verbraucher, der den Ofen in seine Heizungsanlage einbindet."

Unterschiede gibt es einerseits bei der Art der verwendeten Brennstoffe: Traditionelle Kaminöfen werden mit Holzscheiten beheizt, während Holzpelletöfen mit kleinen Holzpresslingen bestückt werden. "Für eine effiziente Verbrennung muss Holz auf jeden Fall trocken und gut abgelagert sein", erläutert Zbick. Die Fachfrau warnt dringend vor der Verbrennung von behandeltem oder lackiertem Holz, weil dabei Giftstoffe freigesetzt werden.

Für effizientes Heizen sei auch der Wirkungsgrad ausschlaggebend. "Je höher der Wirkungsgrad, desto höher der Anteil der nutzbaren Wärme", so Zbick. Beim offenen Kamin, der einen niedrigen Wirkungsgrad hat, ziehe der Großteil der Wärme nach draußen ab.

Ein Ofen mit einem hohen Wirkungsgrad benötigt außerdem weniger Brennstoff. Grundsätzlich sei das Heizen mit Holz klimafreundlich, da kohlendioxidneutral. Das bedeutet, dass nur so viel Kohlendioxid freigesetzt wird, wie der Baum im Laufe seines Lebens aufgenommen hat. Schadstoffe entstehen trotzdem, darum sollte die Auswahl auf einen möglichst emissionsarmen Ofen fallen.

Gesetzliche Bestimmungen regeln die Höchstmengen und müssen eingehalten werden. Qualitätssiegel wie "DINplus" oder der "Blaue Engel" weisen den Verbraucher bereits beim Kauf auf schadstoffarme Geräte hin.

Der erste Gang sollte potenzielle Käufer allerdings zum Schornsteinfeger führen. Er kann Auskunft über Geräte-Anforderungen geben und auch nach dem Kauf in die sichere und effiziente Handhabung des Ofens einführen.

Der kostenfreie Ratgeber mit dem Titel "Strohfeuer oder Zusatzheizung?" ist in der Beratungsstelle, Friedrich-Wilhelm-Straße 5, oder im Internet unter www.meine-wende.de/einzeloefen erhältlich.

(RP)
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